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Künstliche Intelligenzen und menschliche Kompetenzen

(v.l.) Oben: Sabine Lukas (Lukas PR+), Barbara Jarka (Berufsschule für Industrie, Finanzen und Transport), Kajetan Bergles (ILS), Peter Stelzer (ivii), Davor Sertic (UnitCargo). Unten: Birgit Edlinger (BeCommunity), Michaela Holy-Zwickelstorfer (Dispo), Nikolaus Hofmann (Knapp), Katja Maria Huber (Deba) und Maximilian Eberharter (Transporeon) beim „Taste & Talk“ der Independent Logistics Society.
Fotos: Independent Logistics Society / Moni Fellner
Fotos: Independent Logistics Society / Moni Fellner

Beim „Taste & Talk“ der Independent Logistics Society ging es um die Frage, wie KI den Arbeitsalltag verändern wird. Verkehr liefert einen Nachbericht.

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bereits seit vielen Jahren, doch das Tempo und die Zahl der technologischen Umwälzungen nehmen zu. Auch wenn es einst Zeiten gegeben hat, in denen Unternehmen digitale Lösungen (unter anderem auch aus Kostengründen) gemieden haben, so kommt man heutzutage nicht um sie herum, wenn Effizienz erzielt oder personelle Fluktuation kompensiert werden sollen. Wenig verwunderlich also, dass jede neue Technologie ernsthaft auf ihre Potenziale getestet wird. Niemand will einen Zug verpassen. Eine aktuell heiß diskutierte Technologie ist die Künstliche Intelligenz (KI). Es ist mittlerweile unbestritten, dass KI die Arbeitswelt maßgeblich transformieren wird. Unter anderem deshalb ist es wichtig, die richtigen Kompetenzen aufzubauen und sich über Erfahrungen interdisziplinär auszutauschen. Aus diesem Grund hat die Independent Logistics So­ciety Mitte Juni ein kleines Get-together namens „Taste & Talk“ organisiert und sechs Expertinnen und Experten an einem Tisch versammelt, um über die KI und Arbeitswelt von morgen zu reden.

Expertise aus mehreren Sektoren
Nach den Begrüßungsworten von ILS-Projektleiter Kajetan Bergles und der Einleitung von Moderatorin Michaela Holy-Zwickelstorfer (Chefredakteurin des Dispo Magazins) kamen auch schon die Experten aus den unterschiedlichsten Sektoren zu Wort, darunter Davor Sertic (CEO von UnitCargo), Barbara Jarka (Direktorin der Berufsschule für Industrie, Finanzen und Transport), Maximilian Eberharter (Manager Produktmarketing bei Transporeon), Nikolaus Hofmann (Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr bei der Knapp AG), Peter Stelzer (Geschäftsführer von ivii) und Katja Maria Huber (Leiterin der Deutsche Employer Branding Akademie Austria GmbH). Sie berichteten anfangs über die Implementierung von KI in ihren jeweiligen Unternehmen und ihrem Alltag. Schnell wurde klar, dass alle am Tisch KI in der einen oder anderen Weise nutzen, sei es auch nur als Recherche- oder Inspirationstool. Davor Sertic schilderte, dass sein Unternehmen bereits konkrete KI-Projekte umsetzt, und auch Maximilian Eberharter erklärte, dass man KI in der eigenen Plattform einsetzt. Die Thematik Künstliche Intelligenz für eine Berufsschule natürlich sehr spannend, betonte Barbara Jarka, doch im Lehrplan hat es noch nicht wirklich Eingang gefunden – manche Lehrer sind am aktuellen Stand der Dinge und versuchen, den Schülern Wissen über die neue Technologie zu vermitteln. Das bestätigte auch Nikolaus Hofmann, der die KI nur bedingt nutzt, denn: „Durch Eigenrecherche lernt man mehr.“
An diesem Pukt kam es zu einer lebhaften Debatte über die Ethik von KI, aber auch hinsichtlich der Frage, wie intelligent diese Intelligenz wirklich ist. Die Antwort: nicht sehr! ­Peter Stelzer warnte, dass die Technologie nur diesen Namen trage, aber in Wahrheit nicht „klug“ sei. Sie könne enorme Datenmengen in Sekundenbruchteilen verarbeiten, aber die Resultate müsse man mit Vorsicht genießen. Daher sei die KI nicht mehr als ein Tool, das man zu nutzen lernen muss.
Ebenso wurde diskutiert, wie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen gestaltet werden müssen, um den Anforderungen der neuen Arbeitswelt gerecht zu werden. Hierbei spielen auch die Ängste der Mitarbeiter eine wichtige Rolle, denn aus den Medien hört man primär, dass die KI Jobs kosten wird. Ob das so eintreten wird – darüber herrschte in der Runde kein Konsens; einig waren sich aber alle, dass die Führungs­etagen von Unternehmen, die KI einsetzen (wollen), das Thema ehrlich und zugleich empathisch mit den Mitarbeitern besprechen müssen, um sie auf die KI-Reise leichter mitnehmen zu können.

KI-Hubs
Eine spannende Idee, die Katja Maria Huber präsentierte, ist die Etablierung von KI-Hubs, in denen Start-ups und Unternehmen mit entsprechenden Schnittstellen zusammenarbeiten können. Diese Hubs könnten als Innovationszentren dienen, in denen neue Technologien entwickelt und getestet werden. Durch die Bündelung von Know-how könnten solche Hubs die Weiterentwicklung und Implementierung von KI-Technologien erheblich vorantreiben.

Hinweis
Eine Fortsetzung des Berichts zu diesem Event lesen Sie in Ausgabe 6 des Logistik Hero, Erscheinungsdatum: 13. September 2024.


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