Am 11. Dezember 2016 hat SBB Cargo die ersten regulären Güterzüge durch den Gotthard-Basistunnel (GBT) geführt. Gleichzeitig wurde mit Wagenladungsverkehr "WLV 2017" schweizweit der Taktfahrplan für Güter eingeführt. Neu passt sich SBB Cargo dem zunehmenden Tempo in der Logistik an und bedient gewisse Standorte nicht mehr nur einmal täglich, sondern bis zu drei Mal.
Im Güterverkehr auf der Gotthardachse ist die Trassenkapazität saisonbedingt noch nicht voll ausgeschöpft. Unter anderem im Bausektor wird die Transportlogistik auf der Schiene mit der wärmeren Jahreszeit zunehmen. Durchschnittlich fuhren 86 Züge pro Werktag durch den GBT. Diese transportierten rund 48.000 Tonnen pro Werktag, was 3.900 eingesparten LKW-Fahrten entspricht. Auch Cargo-Kunden profitieren vom GBT: PostLogistics etwa kann dank des Zeitgewinns von rund 30 Minuten die vom Postzentrum Härkingen SO abgehenden Postzüge ins Tessin später beladen und dadurch diverse LKW-Nachtfahrten auf die Bahn verlagern. Die volle Leistungsfähigkeit des Güterverkehrs mit 260 Zügen pro Tag und einer Zuglänge von 750 Metern wird mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels sowie des 4-Meter-Korridors Ende 2020 erreicht.
Grundsätzlich wird der Güterverkehr laut SBB Cargo planmäßig und ohne systematische Verzögerungen abgewickelt. Noch führen einzelne Triebfahrzeugstörungen verschiedener Eisenbahnunternehmen sowie Alarme der Zugkontrolleinrichtungen teilweise zu Einschränkungen im Betrieb. Die Ursachen werden laufend analysiert und entsprechende Korrekturmaßnahmen eingeleitet. Die vorgegebenen Durchfahrtszeiten werden eingehalten und teilweise vorhandene Verspätungen im Zulauf können bei der Durchfahrt durch den Gotthard-Basistunnel mehrheitlich minimiert oder gar eliminiert werden. Nur noch vereinzelt fahren Güterzüge über die Panoramastrecke. Dies betrifft primär die Nacht von Montag auf Dienstag, da dann aufgrund von Instandhaltungsarbeiten im Tunnel die Kapazität mit lediglich einer Tunnelröhre einschränkt ist.