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Dringender Handlungsbedarf bei Nutzfahrzeugflotten für nachhaltige Transformation

850 Flottenmanager in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA wurden im Rahmen der Studie „The Future of Fleets“ von Continental befragt, was für sie aktuell die größten Herausforderungen sind.
Clarisa Doval, Leiterin Digitale Reifenlösungen bei Continental.
Fotos / Grafik: Continental
Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind im Report „The Future of Fleets“ zusammengefasst, der hier zum kostenlosen Download bereitsteht: https://www.continental-tires.com/products/b2b/services-and-solutions/ContiConnect/future-of-fleets-report/
Fotos / Grafik: Continental

Fast Dreiviertel (72 Prozent) der Flottenmanager sehen Bedarf für signifikante Veränderungen in ihrem Fuhrpark, um den aktuellen Branchenherausforderungen zu begegnen. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Marktforschungsunternehmen Dataforce im Auftrag von Continental unter 850 Flottenmanagern in Deutschland, Frankreich, den USA und Großbritannien durchgeführt hat.

Zu den größten Hindernissen unter den Befragten zählen steigende Kosten (76 Prozent), wirtschaftliche Unsicherheiten durch Krisen (46 Prozent) und der Druck zur Reduzierung von CO₂-Emissionen (40 Prozent). Die Befragung erfolgte mittels eines Online-Formulars im Zeitraum von Juni bis Juli 2024.
„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass der Kostendruck die größte Herausforderung für Flottenbetreiber ist. Geringe Margen, steigende Kosten und strengere Abgasnormen verringern die Investitionskapazität, während die Lohnentwicklung und der Arbeitskräftemangel eine weitere Belastung darstellen“, erklärt Clarisa Doval, Leiterin Digitale Reifenlösungen bei Continental.

Regionale Unterschiede bei Herausforderungen und Prioritäten
Steigende Kosten und wirtschaftlicher Druck sind globale Phänomene. Die aktuelle Befragung zeigt, dass andere Herausforderungen wiederum regional unterschiedlich stark ausgeprägt sind. So sehen beispielsweise 58 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager den Übergang zur E-Mobilität als Hürde, bei ihren US-amerikanischen Kollegen tun dies dagegen nur 23 Prozent. Darüber hinaus sind 48 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager von Personalengpässen betroffen, verglichen mit einem globalen Durchschnitt von 34 Prozent.

Größte Sorge: Wettbewerbsfähigkeit
Über die Hälfte (56 Prozent) der befragten Flottenmanager fürchtet, dass sie ohne Anpassungen an die sich wandelnden Bedingungen wie Kostensteigerungen, Krisenphänomene oder Emissionsanforderungen in fünf Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden. Diese Sorge ist in den USA mit 81 Prozent besonders ausgeprägt, während sie in Deutschland mit 22 Prozent gering ausfällt.

Innovationsbereitschaft in neue Technologien
Für die zukunftsfähige Weiterentwicklung von Flotten ist nicht nur der Wille zur Veränderung, sondern auch die Bereitschaft zur Einführung neuer Technologien entscheidend. Weltweit sehen sich knapp 25 Prozent der Umfrageteilnehmer als sogenannte Early Adopters, die aktiv nach Innovationen suchen und frühzeitig neue Lösungen implementieren. Rund 44 Prozent sind Pragmatiker, die neue Technologien erst nach erfolgreicher Marktreife anwenden. Knapp 32 Prozent charakterisieren sich als Nachzügler, die moderne Technologien erst verspätet oder gar nicht einführen.
Die größten Hürden bei der Einführung neuer Technologien sehen die Befragten in hohen Kosten (63 Prozent), einer unklaren Kapitalrendite (ROI) (29 Prozent) sowie dem Fehlen einer klaren Strategie (28 Prozent). Förderlich für die Technologieübernahme sind hingegen einfache Implementierung (56 Prozent), Nutzerfreundlichkeit (44 Prozent) und die Kompatibilität mit bestehenden Systemen (39 Prozent).

USA als Vorreiter bei der Technologieadoption
Die Daten zeigen, dass US-Flottenmanager generell offener gegenüber Transformation und dem Einsatz neuer Technologien sind. In den USA bezeichnen sich 63 Prozent der Befragten als Early Adopters, während dieser Wert in den europäischen Märkten im Schnitt nur bei knapp 20 Prozent liegt. Besonders stark ist das Engagement in den USA im Bereich digitales Reifenmanagement, wo 62 Prozent bereits investiert haben oder kurz davorstehen – in Europa sind es lediglich rund 19 Prozent.
„Der intensive Wettbewerb in der Logistik, der durch den Klimawandel und die anhaltenden globalen Krisen noch verschärft wird, macht Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor“, erläutert Clarisa Doval. „Wir bei Continental entwickeln innovative Lösungen, um die Flotteneffizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit zu fördern. Reifen sind ein Schlüsselfaktor bei den Gesamtbetriebskosten, und unsere digitalen Lösungen zur Überwachung des Reifenzustands ermöglichen langfristig erhebliche Einsparungen.“

Elektromobilität und Digitalisierung als zentrale Zukunftstechnologien der Branche
Elektromobilität gilt branchenübergreifend als Schlüsseltechnologie für die Zukunft: 41 Prozent der Befragten haben bereits investiert oder befinden sich aktuell im Implementierungsprozess – in Deutschland ist dieser Anteil mit 50 Prozent besonders hoch. 24 Prozent der Umfrageteilnehmer planen, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre in Elektromobilität zu investieren.
Auch Flotten-Management-Softwares rücken zunehmend in den Fokus: 34 Prozent der Befragten haben hier weltweit bereits investiert oder befinden sich aktuell im Aufbau. In den USA sind es sogar 67 Prozent. Weitere Zukunftstechnologien sind Fahrerassistenzsysteme (ADAS), die für 27 Prozent der Manager bereits Teil der Strategie sind. Geringer priorisiert werden aktuell Künstliche Intelligenz (KI) und autonomes Fahren, in die nur 17 Prozent und 11 Prozent der Manager investieren.

Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit
Mit der Modernisierung ihrer Flotten verfolgen die Unternehmen klare Ziele: Kostensenkungen stehen bei 65 Prozent der Befragten an erster Stelle, gefolgt von der Steigerung der Sicherheit für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer (44 Prozent) sowie der Verbesserung von Nachhaltigkeit und Emissionsreduzierung (43 Prozent). Auch die Zuverlässigkeit und Verminderung von Ausfallzeiten (41 Prozent) sowie die Anpassung an Compliance-Vorgaben (35 Prozent) spielen eine wichtige Rolle.


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