Der ambitionierte Plan mehr Verkehr (und damit mehr Ladung) auf der Schiene zu holen, kann mit modularen Güterwagen gelingen. DB Cargo und VTG haben dazu erstmals einen neu entwickelten Wagen präsentiert. Beide Partner haben im Projekt m2 in rund eineinhalb Jahren den zukunftsweisenden Tragwagen konstruiert. Nach erfolgreichem Abschluss der im Frühling 2020 gestarteten Testfahrten streben beide Unternehmen nun die Zulassung an. „Wir entwickeln bei m2 den Güterwagen der Zukunft. Mit dem neuen System haben wir eine variable Plattform und können den Aufbau der Wagen flexibel austauschen. Damit machen wir den umweltfreundlichen Schienengüterverkehr noch flexibler. Wünsche unserer Kunden können wir schneller bedienen“, sagt Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und Vorstandsvorsitzende bei DB Cargo. „Im Rahmen des Projekts stellen wir die Bedürfnisse der verladenden Wirtschaft in den Mittelpunkt. Die neuen Wagen lassen sich schnell und unkompliziert an spezifische Transportanforderungen anpassen. Dadurch erhöhen wir die Attraktivität des Schienengüterverkehrs und stärken ihn im Wettbewerb mit der Straße“, sagt Heiko Fischer, Vorsitzender des Vorstandes der VTG AG.
Mehr Flexibilität, mehr Lesitungsfähigkeit
Multifunktional und modular heißt die Formel: Hinter m2 steckt ein modulares Baukastensystem, mit dem sich die Wagen individuell auf Kundenbedürfnisse anpassen lassen. So können je nach Einsatzzweck vierachsige Tragwagen mit einer Ladelänge zwischen 34,7 und 74,3 Fuß konfiguriert werden. Auch die Auswahl von Komponenten wie Drehgestelle, Radsätze oder Bremsen (Klotz- oder Scheibenbremsen) erfolgt unter Berücksichtigung des späteren Verwendungszwecks. Damit lassen sich die Wagen nach verschiedenen Parametern optimieren, etwa nach Gewicht, Laufleistung oder Kosten. Eine Reihe von unterschiedlichen Aufbauten ermöglicht den Transport vielfältiger Güter.
Gemeinsam für eine starke Schiene
Mit dem Projekt m2 knüpfen die DB Cargo und VTG an ihre hervorragende Zusammenarbeit der vergangenen Jahre an. Bereits zwischen 2016 und 2019 hat die Arbeitsgemeinschaft im vom Bundesverkehrsministerium finanzierten Projekt „Innovativer Güterwagen“ kooperiert. Damals haben die beiden Unternehmen gemeinsam vier verschiedene Wagenmodelle entwickelt, insgesamt 27 innovative Komponenten erprobt und so dazu beigetragen, den Schienengüterverkehr nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch energieeffizienter und leiser werden zu lassen. M2 scheint nun die logische Fortsetzung dieser Zusammenarbeit zu sein.