Mit der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) bahnt sich eine zukunftsweisende Innovation im europäischen Schienengüterverkehr an. Die integrierte Strom- und Datenleitung der DAK ermöglicht nicht nur erstmals die weitgehend automatisierte Kupplung, sondern soll auch die Voraussetzungen für die Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs in Europa schaffen.
Als Teil des Konsortiums DAC4EU (DAC steht für “Digital Automatic Coupling") setzt sich die ÖBB Rail Cargo Group gemeinsam mit sechs europäischen Güterverkehrsunternehmen dafür ein, Züge in ganz Europa mit der Digitalen Automatischen Kupplung auszustatten. Mit Juni 2020 hat das Konsortium seine Arbeit aufgenommen. Noch bis Anfang 2021 werden unterschiedliche Kupplungen von vier verschiedenen Herstellern auf Herz und Nieren getestet. Auf Basis dieser Erfahrungen erstellt das Konsortium eine Entscheidungsgrundlage. Im Anschluss muss sich der europäische Schienengüterverkehr auf ein Kupplungsdesign einigen, das den Anforderungen aller entspricht. Danach wird ein sogenannter „Demonstratorzug“ durch Europa fahren, um mit der favorisierten Kupplung mehr Betriebserfahrung zu sammeln.
Bis 2030 sollen Züge in ganz Europa mit der neuen Technologie ausgestattet sein und damit den Schienengüterverkehr in Europa revolutionieren und dazu beitragen, dass dieser eine wesentliche Rolle im europäischen Mobilitätssystem der Zukunft spielt. Das deutsche Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) finanziert das Projekt in den nächsten zweieinhalb Jahren mit rund 13 Millionen Euro, die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG fördert die österreichische Beteiligung und betriebliche Vorbereitung mit rund 1 Million Euro.
Die Kupplung ist dazu da, um Wagen zu einem Zug zu verbinden. Derzeit müssen Güterwaggons noch per Hand aneinander gekuppelt und kontrolliert werden. In Zukunft sollen die Wagen mit einer Digitalen Automatischen Kupplung miteinander verbunden werden – also einer Mittelpufferkupplung mit einer Luft, Strom- und Datenleitung. Das bedeutet, dass im Vergleich zur reinen Schraubenkupplung der Kupplungsvorgang nicht mehr händisch, sondern weitgehend automatisiert vollzogen wird. Dazu kommt, dass erstmalig eine durchgängige Strom- und Datenverbindung am Wagen sichergestellt wird. Mit der DAK als Enabler schafft die RCG eine Grundlage für automatisierte Betriebsabläufe– beispielsweise eine automatische Bremsprobe oder eine Zugintegritätsprüfung.
Rail Cargo Group: Güterverkehr der ÖBB
Mit 9.340 MitarbeiterInnen, Niederlassungen in ganz Europa und einem Jahresumsatz von rund 2,3 Milliarden Euro zählt die Rail Cargo Group zu den führenden Bahnlogistikunternehmen Europas. Die ÖBB Rail Cargo Group betreibt gemeinsam mit starken Partnern ein flächendeckendes Netz an End-to-end-Logistik in Europa und darüber hinaus bis Asien. Sie verbindet europäische Ballungszentren und Häfen mit prosperierenden Wirtschaftszentren Russlands, der Türkei bis nach China. Operative Leitgesellschaft der Rail Cargo Group ist die Rail Cargo Austria AG.
ÖBB: Heute. Für morgen. Für uns.
Schon heute bringen die ÖBB als umfassender Mobilitätsdienstleister jährlich 477 Millionen Fahrgäste und 105 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Besonders klimaschonend sind die Bahnreisenden unterwegs. Denn 100 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern. Die ÖBB gehörten 2019 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen in die Bahninfrastruktur von über zwei Milliarden Euro jährlich bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit 41.904 MitarbeiterInnen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge sorgen dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind das Rückgrat von Gesellschaft und Wirtschaft und sind Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.