News

Führungskräfte setzen auf neue Technologien zur Absicherung der Lieferketten

Graphik: Shutterstock / Jan Hyrman
Graphik: Shutterstock / Jan Hyrman

TrueCommerce, ein globaler Anbieter von Supply-Chain- und Handelspartner-Konnektivitäts-, Integrations- und Omnichannel-Lösungen, hat eine Umfrage unter globalen Supply-Chain-Führungskräften für seinen „Supply Chain Trends Report 2024 - Inflation, Talent and Tech: The Current State of Business and Supply Chain“ in Auftrag gegeben. Die Studie ergab, dass die gleichen Herausforderungen in der Lieferkette von Jahr zu Jahr bestehen bleiben. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die meisten Führungskräfte planen, fortschrittliche Technologien wie Supply Chain Management Systeme (SCM), Tools für den elektronischen Datenaustausch (EDI) und Cloud-basierte ERP-Lösungen einzusetzen, um diese Hindernisse zu überwinden.

Eine der wichtigsten Herausforderungen in der Lieferkette, die die Befragten hervorhoben, waren die zunehmenden und sich ständig ändernden regulativen Bestimmungen. Solche Anforderungen steigern die Komplexität, da Führungskräfte mit Produkt-/ Qualitätsvorschriften, Zöllen und Import-/ Exportbeschränkungen, Umweltvorschriften und der Einhaltung von Vorschriften zu kämpfen haben.

E-Invoicing
Die elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) von Finanzbehörden auf der ganzen Welt führt zu Änderungen der Compliance-Anforderungen und der Art und Weise, wie Transaktionen verwaltet werden. In Deutschland soll die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung aufgrund eines vom Bundesrat am 23. März 2024 verabschiedeten Gesetzgebungsvorschlags 2025 verpflichtend werden. Um Compliance zu gewährleisten, ist es daher für Unternehmen mit globalen Lieferketten von entscheidender Bedeutung, über die sich ständig weiterentwickelnden E-Invoicing- und Steuer-Compliance-Mandate in Europa und anderen Teilen der Welt auf dem Laufenden zu bleiben.
Anders Knudsen, TrueCommerce VP, Marketing and Product in Europe, rät: „Die Sensibilisierung für Steuer-Compliance-Mandate ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um kostspielige Strafen zu vermeiden und ihren Ruf zu erhalten. Bei Compliance geht es nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch darum, den reibungslosen Betrieb Ihres Unternehmens zu gewährleisten und das Vertrauen Ihrer Kunden und Lieferanten zu stärken. Im heutigen komplexen globalen Markt kann eine proaktive Einhaltung der Steuervorschriften einen erheblichen Wettbewerbsvorteil bieten und Ihr Unternehmen vor potenziellen Störungen schützen.“

Anhaltende Herausforderungen
Im Jahr 2023 identifizierten Führungskräfte drei große Herausforderungen, die sich auf die Lieferkette auswirken, darunter Kostenkontrolle (37 Prozent), Gewinnung neuer Kunden (34 Prozent) und Gewinnung und Bindung von Talenten (33 Prozent). Im Jahr 2024 bleiben diese drei Herausforderungen bestehen, wobei die Kostenkontrolle (35 Prozent) und die Bindung von Talenten (35 Prozent) als die wichtigsten aufgeführt werden, gefolgt von der Gewinnung neuer Kunden (30 Prozent). Während die Befragten die Herausforderungen im Großen und Ganzen verstehen, zeigen die Daten auch, dass sie möglicherweise nicht alle Faktoren miteinander verbinden, die sich auf sie auswirken.

Die Umfrage identifizierte auch andere bedeutende Herausforderungen, die sich auf die reibungslose Funktion der Lieferkette auswirken, darunter:

  • Unterbrechungen der Lieferkette: Führungskräfte sind am meisten besorgt über drei Faktoren im Zusammenhang mit Unterbrechungen der Lieferkette: Preisänderungen (45 Prozent), Arbeitskräftemangel (34 Prozent) und Cyberbedrohungen (31 Prozent).
  • Auftragsmanagement: Die Umfrage ergab, dass 95 Prozent der Unternehmen mit Herausforderungen im Auftragsmanagement konfrontiert sind. Dies ist ein Schlüssel zur Rationalisierung des Betriebs, zur Steigerung des Umsatzes und zur Gewährleistung der Kundenzufriedenheit. Zu den größten Herausforderungen gehören Bestandsdiskrepanzen (47 Prozent), Retouren/Reverse-Logistik (46 Prozent) und Volumenschwankungen (39 Prozent).
  • Sicherheit, Währung und Qualitätssicherung: Zusätzlich zu den bereits erwähnten Herausforderungen in Bezug auf Geschäfts- und Lieferketten sind 49 Prozent der Führungskräfte von Unternehmen, die Lieferketten verwalten, besorgt über Cyberbedrohungen, 43 Prozent sind besorgt über Währungsschwankungen und Wechselkurse und 35 Prozent haben Probleme bei der Qualitätskontrolle und Sprachunterschiede.
  • Globale Herausforderungen: Regierungsmandate verleihen globalen Lieferketten eine weitere Komplexitätsebene. Führungskräfte haben es mit Mandaten zu Produkt-/Qualitätsvorschriften (52 Prozent), Zöllen und Import-/Exportbeschränkungen (51 Prozent) sowie Umweltvorschriften (42 Prozent) zu tun.

Der Bericht weist ferner darauf hin, dass es zwar Ähnlichkeiten in Bezug auf Geschäfts- und Lieferkettenherausforderungen zwischen den befragten Führungskräften geben kann, es jedoch eine Reihe von Ansätzen zur Bewältigung und Verbesserung dieser Probleme gibt.

Lieferkettenprioritäten für 2024
Die Umfrage ergab auch, dass in den letzten Jahren fast alle Führungskräfte Schritte unternommen haben, um das Bestandsmanagement zu verbessern und Unterbrechungen der Lieferkette zu planen. Ganz oben auf der Liste der Strategien stand die Einführung neuer Technologien (73 Prozent), während über die Hälfte (64 Prozent) plant, die Lieferanten zu diversifizieren und/oder den Sicherheitsbestand zu erhöhen (57 Prozent). Die Studie ergab auch, dass fast 60 Prozent in Tools für das Supply Chain Management (SCM) und den elektronischen Datenaustausch (EDI) investieren, um Verzögerungen in der Lieferkette zu verringern.
Im Jahr 2024 erwarten 71 Prozent der Führungskräfte, mehr für Supply-Chain-Software auszugeben als im Jahr 2023, wobei der Schwerpunkt auf Investitionen in neue ERP liegt. 70 Prozent planen, in diesem Jahr zu investieren. Die Befragten teilten die Gründe für diese Investitionen mit, einschließlich verbesserter Berichte und Analysen, Verbesserungen der Verfügbarkeit und besserer Integrationsmöglichkeiten.

Ziel: Umsatzsteigerung
Im Jahr 2023 waren es die Prioritäten der Unternehmensleiter, Umsatzsteigerungen zu erzielen (39 Prozent), die Genauigkeit der Auftragsabwicklung zu verbessern (33 Prozent) und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern (28 Prozent).
Im Jahr 2024 bleibt die größte Priorität, den Umsatz zu steigern (34 Prozent). Beim Vergleich dieser zuvor aufgeführten Ziele und Herausforderungen stimmen die beiden jedoch nicht überein. Zum Beispiel sind Praktiken wie die Verbesserung der Workflow-Transparenz, die Verkürzung der Markteinführungszeit, die Steigerung der Produktivität und die Automatisierung von Prozessen Schritte, die die Kostenkontrolle verbessern könnten, aber sie stehen auf der Liste der Ziele von Unternehmensführern weit unten.

TIPP
Den vollständigen Bericht und zusätzliche Ergebnisse sowie umsetzbare Erkenntnisse für Führungskräfte in der Lieferkette finden Sie unter:
https://www.truecommerce.com/de/bericht-zu-supply-chain-trends-2024/

 


Das könnte Sie auch noch interessieren
Foto: Zentralverband Spedition & Logistik

Jung, digital, innovativ: Drei Frauen dominieren den diesjährigen Nachwuchs-Wettbewerb des Zentralverbands Spedition & Logistik.

Weiterlesen
Foto: Ontime Logistics

Verkehr sprach mit den Geschäftsführern von Ontime Logistics Moritz Schäffner und Tassilo Posch über das aktuelle Marktumfeld, ihr…

Weiterlesen

Im Interview mit Verkehr spricht Mathias Marian, Geschäftsführer von Südost Cargo, über Highlights, die Entwicklung der Branche und seine Pläne für…

Weiterlesen

Die Bertschi Gruppe, Marktführer in der intermodalen Chemielogistik, hat den Betrieb am neu fertiggestellten Antwerp Zomerweg Terminal (AZT)…

Weiterlesen

Fast Dreiviertel (72 Prozent) der Flottenmanager sehen Bedarf für signifikante Veränderungen in ihrem Fuhrpark, um den aktuellen…

Weiterlesen

Am Container Terminal Burchardkai (CTB) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sind vor kurzem zwei neue Containerbrücken eingetroffen, die für…

Weiterlesen
Foto: WP Holding / Bodo Tiedemann

Die vom Zwickauer Logistikdienstleister WP Holding zusammen mit dem Netzwerk Logistik Mitteldeutschland ausgerichtete Veranstaltung „Energiewende: Nur…

Weiterlesen

Die Duvenbeck Unternehmensgruppe erweitert durch die Akquisition der Sander Logistics Gruppe ihre Präsenz und Leistungsfähigkeit in Norddeutschland.…

Weiterlesen
Foto: eFuel Alliance Österreich / Weinwurm Fotografie

Es braucht dringend klare Rahmenbedingungen für eFuels in Österreich und Europa, damit die Produktion im großen Stil gestartet werden kann, fordert…

Weiterlesen

Der Grevener Logistikdienstleister Fiege entwickelt ein Multi-User-Center in Borna im Landkreis Leipzig. Seit September laufen die Erdarbeiten für die…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

European Silk Road Summit 2024

Datum: 27.11.2024 bis 28.11.2024
Ort: Wien

4. Salzburger Logistik Tag + Südbayern Region 2024

Datum: 28.11.2024
Ort: Porsche Austria Mooncity / Salzburg

18. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr

Datum: 29.01.2025 bis 30.01.2025
Ort: Berlin

FRUIT LOGISTICA 2025

Datum: 05.02.2025 bis 07.02.2025
Ort: Messe Berlin

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs