MAN präsentierte das neue 4x2- und 6x2-Fahrgestellangebot erstmalig am 13. Mai zum Auftakt der IFAT 2024, der Weltleitmesse für Wasser‑, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, in München. Die neuen vollelektrischen Fahrgestelle sind die ideale Fahrzeugbasis für die große Vielfalt der Einsatzbedarfe in Kommunal- und Versorgungswirtschaft. Dank einer erwartbaren prognostizierten leistungsfähigen Nutzungsdauer von bis zu 1,6 Millionen Kilometern oder bis zu 15 Jahren, je nach Art der Anwendung, sind die Batterien zudem äußerst langlebig und für den Einsatz in Kommunen äußerst geeignet.
Individuelle Kombination aus E-Fahrzeug und Aufbau möglich
„Aufbauhersteller- und Branchenkompetenz liegt seit jeher in der DNA von MAN. Auch in der Entwicklung unserer neuen eTrucks haben wir frühzeitig und gezielt die Expertise der Aufbauhersteller mit einfließen lassen. Jedem Kunden können wir so die optimale Kombination aus Elektrofahrzeug und Aufbau für seinen Einsatzbedarf bieten. Der neue MAN eTruck bringt alle Voraussetzungen mit, um die Kommunal- und Versorgungswirtschaft nachhaltig zu elektrifizieren“, sagte Friedrich Baumann, Vorstand für Sales und Customer Solutions bei MAN Truck & Bus, im Rahmen der MAN-Pressekonferenz auf der IFAT.
Vielzahl an Aufbaulösungen
Mit ihren drei, vier, fünf oder sechs modular kombinierbaren und variabel positionierbaren Batterien bieten die 18- bis 28-Tonnen-Fahrgestelle von MAN eTGX und MAN eTGS mit ihren wahlweise 333, 449 oder 544 elektrischen PS genau das, was die umfangreiche Vielzahl der Aufbaulösungen benötigt: flexible Freiräume für Aufbaukomponenten am Fahrzeugrahmen, eine Vielzahl an mechanischen und elektrischen Antrieben für Aufbaufunktionen in verschiedenen Leistungsklassen, bis zu neun verschiedene Radstände, sechs Fahrerhausvarianten, gelenkte und ungelenkte Nachlaufachsen, Blattluft- und Vollluftfederungen, speziell auf die jeweilige Anwendung abgestimmte Fahrprogramme und zahlreiche weitere branchentypische Ausstattungen.
Bis zum 500 km Reichweite ohne Zwischenladen
Abfallsammelfahrzeuge als Heck- oder Seitenlader, Abroll- und Absetzkipper z.B. für Bauschuttmulden, Pritschenfahrzeuge, Dreiseitenkipper und Krankipper für den Baustofftransport, aber auch Schneeräumfahrzeuge oder Hubarbeitsbühnen sind neben vielen anderen Aufbaulösungen damit auf den neuen MAN-eTruck-Fahrgestellen unkompliziert realisierbar. Und das bei großen Reichweiten, denn auch für den kürzesten Radstand von 3,75 Meter sind fünf Batterien mit bis zu 400 kWh nutzbarer Kapazität verfügbar. Das entspricht bis zu 500 Kilometern Reichweite ohne Zwischenladen. Typische Tagesfahrleistungen in Kommunal- und Entsorgungsanwendungen sind so auch mit geringerer Batterieanzahl möglich. Im Gegenzug steigt die verfügbare Nutzlast um bis zu 2.400 Kilogramm.
Branchenspezifische umfassende eMobility-Beratung und -Services
Passend zum neuen eTruck Angebot präsentierte MAN auf der IFAT das 360 Grad eMobility Consulting. Die Beratung zum Umstieg auf Elektromobilität umfasst unter anderem kundenspezifische Analysen zu Fahrzeugeinsatz und Ladeinfrastrukturbedarf. Über Kooperationen mit Ladeinfrastrukturausrüstern gehören auch die Ladesäulen selbst zum Angebot. Zudem stehen ebenso wie für die konventionell angetriebenen Lkw speziell auf Elektromobilität und den Bedarf der Umwelttechnologie-Branche zugeschnittene Serviceverträge und Finanzierungslösungen sowie zahlreiche digitale Services für den Einsatz der neuen Elektro-Löwen bereit.
MAN mit breitem Einsatz-Portfolio auf der IFAT
Neben einem neuen MAN eTGS mit Abrollkipperaufbau zeigte MAN auf der IFAT seine Fahrzeug-Expertise für verschiedenste Umwelttechnik-Aufbauten auch anhand konventionell angetriebener Exponate. Ein kompakter und wendiger Abfallsammler für Innenstädte und Fußgängerzonen auf Basis des Transporters MAN TGE und ein TGM mit Winterdienstausrüstung vertreten die Tonnageklassen von 3,5 bis 18 Tonnen. Das umfangreiche Angebot an branchenspezifischen Anpassungen an Fahrgestell und Kabine, insbesondere auch für die neuen MAN eTrucks, stellte MAN Individual auf der IFAT vor. Als Premiere im Bereich der Sicherheits- und Assistenzsysteme präsentierte MAN auf der Messe die Vereinbarkeit von Notbremsassistenzfunktion und Schneepfluganbauplatte. Möglich macht dies ein neu positionierter Radarsensor, der nicht von der an der Fahrzeugfront montierten Platte verdeckt wird.
Neue Assistenz-, Sicherheits- und Komfortfunktionen
Erstmalig auf einer Messe zeigte MAN zudem auf der IFAT neue Assistenz-, Sicherheits- und Komfortfunktionen die seit 2024 für elektrisch wie konventionell angetriebene Fahrzeuge der Truck-Baureihe erhältlich sind. Dazu gehört unter anderem die insbesondere im Stadtverkehr bedeutsame Fußgänger- und Radfahrererkennung, die kritische Situationen gerade für die schwächsten Verkehrsteilnehmer zu entschärfen hilft. Die „Front Detection“ genannte Funktion fließt auch in die Warn- und Bremsstrategie der nun dritten Generation des MAN Notbremsassistenten Emergency Brake Assist (EBA) mit ein. Als weitere Neuerungen unterstützen und entlasten Verkehrszeichenerkennung, Reifendruckanzeige, elektronische Aufsattelhilfe und ein neues Rückfahrkamerasystem die Fahrer bei ihrer vielfältigen und anspruchsvollen Arbeit. Zudem lässt das neue Wandler-Automatikgetriebe MAN PowerMatic MAN TGL und TGM jetzt noch verschleißfreier und effizienter Schalten, was gerade bei Einsätzen in Kommunal- und Versorgungswirtschaft mit vielen Anfahr- und Anhaltevorgängen einen deutlichen zusätzlichen Komfortgewinn bedeutet.