2.500 Kilometer – das ist die Entfernung zwischen dem nördlichsten und dem südlichsten Punkt des grünen Schifffahrtskorridors zwischen Schweden und Belgien, den der Hafen Göteborg, North Sea Port, DFDS und der Hafen Antwerpen-Brügge einrichten wollen, um den nahezu emissionsfreien Verkehr zu fördern.
Der Korridor verbindet potenziell elf europäische Länder über See-, Land- und Bahnstrecken von Norwegen im Norden Europas bis nach Spanien im Süden. In diesem Korridor fungieren die Häfen von Göteborg, North Sea Port und Antwerpen-Brügge als Verkehrsknotenpunkte sowie als wichtige Ausgangs- und Zielgebiete für industrielle Aktivitäten.
Erhöhte Ambitionen
Geplant ist, ab 2030 mindestens zwei mit Ammoniak betriebene DFDS-Schiffe auf dem Korridor einzusetzen. Dies ist Teil des Ziels von DFDS, bis 2030 sechs emissionsarme oder nahezu emissionsfreie Schiffe in Betrieb zu haben.
Die Ammoniak-Schiffe werden durch elektrische Lastwagen und den Schienentransport an Land sowie die Stromversorgung der Schiffe an Land ergänzt. Daher werden die Bemühungen der Häfen intensiviert, um den elektrischen Terminalbetrieb zu erleichtern und ein sicheres Bunkern von Ammoniak zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen erhebliche Mengen an erneuerbarem Strom erzeugt werden.
3+1
Der Hafen Göteborg, North Sea Port und DFDS unterzeichneten 2022 eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Dekarbonisierung des Schifffahrtskorridors zwischen Schweden und Belgien und zur Schaffung einer skalierbaren Lösung. Die Aufnahme des Hafens Antwerpen-Brügge in diese Koalition verstärkt nun dieses Engagement noch einmal.
328.000 Tonnen weniger CO2
DFDS hat eine Finanzierung für insgesamt vier mit Ammoniak betriebene Schiffe beantragt; sobald die Finanzierung bewilligt ist, wird erwartet, dass das Projekt einschließlich der Elektrifizierung in den Häfen 328.000 Tonnen CO2e-Emissionen pro Jahr einsparen wird, was etwa elf Prozent der Scope-1-THG-Emissionen von DFDS im Vergleich zu 2023 entspricht.
Klimaneutrale Schiffskraftstoffe im Fokus
Luc Arnouts, Vizepräsident Internationale Netze des Hafen von Antwerpen-Brügge, erklärt: „Der Hafen Antwerpen-Brügge unterstützt voll und ganz die Bemühungen seiner Kunden und Partner, den Betrieb sowohl auf See als auch an Land umweltfreundlicher zu gestalten. DFDS, ein wichtiger Dienstleister mit einem täglichen Roll-on/Roll-off-Frachtdienst nach Göteborg, wird zu unserem Ziel eines klimaneutralen Transports im, zum und durch den Hafen beitragen. Als einer der größten Bunkerhubs weltweit ist der Hafen Antwerpen-Brügge bestrebt, klimaneutrale Schiffskraftstoffe anzubieten, und begrüßt den innovativen Ansatz von DFDS, ammoniakbetriebene RoRo-Schiffe auf dem Korridor einzusetzen.“
Ammoniak-Wertschöpfungskette einrichten
„Der Hafen von Göteborg befindet sich bereits in der Anfangsphase der Entwicklung von Betriebsvorschriften für eine sichere und effiziente Handhabung und Bunkerung von Schiffen mit Ammoniakantrieb. Wir arbeiten auch an der Einrichtung einer Ammoniak-Wertschöpfungskette, um alles zu ermöglichen, was erforderlich ist, damit ammoniakbetriebene Schiffe im Jahr 2030 und darüber hinaus den Hafen regelmäßig anlaufen und bunkern können“, berichtete Patrik Benrick, Leiter der Abteilung Strategische Entwicklung und Innovation des Hafen Göteborg.
Hafen haben Schlüsselrolle bei der grünen Transformation
Jacob Andersen, Vizepräsident Nordsee bei DFDS, ergänzte: „Dies ist ein Beweis für unsere Ambitionen und unser Engagement, eine aktive Rolle bei der grünen Transformation zu spielen. Wir gehen davon aus, dass dies der weltweit erste grüne Korridor für RoRo-Frachtschiffe sein wird, die mit Ammoniak als Kraftstoff mit nahezu null Emissionen betrieben werden. Diese Umstellung wird ohne Kooperationen nicht möglich sein. Wir arbeiten mit mehr als 50 Partnern zusammen, um dieses Projekt zu verwirklichen, das zu einer nachhaltigeren Zukunft der europäischen Schifffahrt beitragen wird, und die Häfen spielen dabei eine Schlüsselrolle.“
Keine leeren Worte, sondern verbindliche Zusagen
„Ich freue mich sehr, dass sich unsere ursprüngliche Initiative zu einem breiteren Netzwerk entwickelt hat, und bin entschlossen, unsere Erfahrungen in der Zusammenarbeit weiter auszubauen. Der belgisch-schwedische Grüne Korridor ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Logistiksektors und zur Stärkung der europäischen Resilienz. Er geht über die typischen hochtrabenden Worte hinaus und enthält konkrete Zusagen, die wir als Hafen gemeinsam mit unseren Kunden und Interessengruppen einhalten wollen“, betonte Daan Schalck, CEO North Sea Port, abschließend.