Gleich drei Lieferfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb konnte Wüllhorst Fahrzeugbau nun an Kunden übergeben, darunter die ersten Brennstoffzellen-Lkws auf Deutschlands Straßen mit Kühlaufbau und der Möglichkeit, einen tief- oder hochgekoppelten Anhänger zu fahren. Basis der Fahrzeuge ist der Xcient Fuel Cell des südkoreanischen Herstellers Hyundai, der erst kürzlich auf dem deutschen Markt eingeführt wurde. Wüllhorst fertigt am Standort Selm die passenden und vom Fahrgestellhersteller zertifizierten Kühl- und Trockenfrachtaufbauten, kümmert sich um die Straßenzulassung und liefert die kompletten Fahrzeuge aus.
360 Kilometer Reichweite
„Die besondere Herausforderung bei den Aufbauten für Wasserstofffahrzeuge ist deren zertifizierte Stirnwand“, erklärt Fahrzeugbauingenieur Felix Wüllhorst. Sie muss extreme Lasten aufnehmen. Denn dort sind außen sieben stabile Wasserstofftanks angebracht. Zusammen fassen sie rund 31 Kilogramm des explosiven Gases, komprimiert auf einen Druck von 350 bar. Damit können etwa 360 km Reichweite und der Betrieb der elektrisch angetriebenen Kühlmaschine realisiert werden.
Der Kühlaufbau für den Wasserstoff-Lkw bietet eine Nutzlast von 12,7 Tonnen. Die elektrische Kühlung erledigt ein Aggregat des Herstellers Frigoblock, mit dem Wüllhorst eng zusammenarbeitet. Der Trockenfrachtaufbau mit seinen 13,9 Tonnen Nutzlast erlaubt es aufgrund seiner Doppelstock-Bauweise, Paletten übereinander zu laden.
Alle drei ebenso robusten wie leichten Aufbauten hat Wüllhorst mit einer Ladebordwand aus eigener Fertigung versehen. Zusätzlich wurden die Zugmaschinen für einen besseren Überblick und damit mehr Verkehrssicherheit mit dem Wüllhorst-Abbiegeassistenten 4.0 ergänzt. Dieser vereinigt die Vorteile einer Erfassung per Radar mit der Orientierung per Kamera-Monitor-System in einem System.
Emissionsfreier Langstreckentransport
2023 plant Hyundai weitere 110 Xcient Fuel Cell auf deutsche Straßen zu bringen. „Zusammen mit unseren Aufbauten ist das die ideale Kombination für einen emissionsfreien Transport über lange Strecken“, betont Wüllhorst. Denn bei den Wasserstofffahrzeugen kommt nichts als Wasserdampf aus dem Auspuff. Sogenannter grüner Wasserstoff lässt sich zudem CO2-neutral mit erneuerbaren Energien herstellen.