Der Hafenbetrieb Rotterdam und die See- und Hafenbehörde von Singapur haben ein Memory of Understanding (MoU) beim World Cities Summit in Singapur für den längsten Grünen und Digitalen Korridor der Welt unterzeichnet. Ziel ist es, 2027 die erste nachhaltige Schifffahrt auf dieser Route zu realisieren.
Dekarbonisierung der Seefahrt
„Infolge ihres großen Ausmaßes ist die Schifffahrt eine der wichtigsten Industrien, die nachhaltiger gemacht werden sollte. Wenn wir Akteure in der gesamten Kette entlang einer der größten Handelsrouten der Welt zusammenbringen, versetzen wir Transportunternehmen in die Lage, auf CO2-neutrale Kraftstoffe umzusteigen. So beschleunigen wir den Übergang zur nachhaltigen Seefahrt”, erklärtAllard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam.
Durch Digitalisierung Effizienz steigern
Quah Ley Hoon, CEO des Hafens von Singapur betont: „Dieses MoU stärkt die Partnerschaft zwischen Singapur und Rotterdam und bestätigt erneut, wie engagiert Singapur daran arbeitet, den Übergang zu mehreren Kraftstoffen im Rahmen des Maritime Singapore Decarbonisation Blueprint 2050 zu fördern. Außerdem beschleunigt das unsere Bemühungen, die maritime Effizienz durch Digitalisierung zu optimieren. Das Pilotprojekt ergänzt die Anstrengungen der Schifffahrtindustrie, u.a. Partner wie Google Cloud, die Dekarbonisierung und Digitalisierung der internationalen Schifffahrt zu unterstützen.“
Singapur und Rotterdam gehören zu den größten Bunkerhäfen der Welt und sind damit wichtige Kettenglieder auf den viel genutzten asiatisch-europäischen Schifffahrtsrouten. In der Seefahrt wird größtenteils noch Gasöl verwendet, aber es gibt immer mehr nachhaltige Alternativen, wie etwa Biokraftstoffe. Des Weiteren wird an Alternativen wie synthetischen Kraftstoffen, Wasserstoff und Kraftstoffen auf Basis von Wasserstoff wie Ammoniak und Methanol gearbeitet.
Breite Allianz für eine nachhaltige Schifffahrt
Jede Alternative hat ihre eigenen Herausforderungen im Hinblick auf Kosten, Verfügbarkeit, Sicherheit und Einschränkungen, die daher rühren, dass die Energiedichte im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen geringer ist. Darum haben die beiden Häfen nun vereinbart, eine breite Koalition aus Verladern, Kraftstofflieferanten und anderen Unternehmen zu bilden, die gemeinsam an möglichen Lösungen arbeiten wird.
Die Hafenbehörden werden mit dem Global Centre for Maritime Decarbonisation und dem Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero-Carbon Shipping zusammenarbeiten. Darüber hinaus werden Partner aus der gesamten Kette mit einbezogen. Den Anfang machen bp, CMA CGM, die Digital Container Shipping Association, Maersk, MSC, Ocean Network Express, PSA und Shell. Damit lässt sich Finanzierung anziehen und es können gemeinsame Pilotprojekte für Bunkerung und Verwendung von kohlenstoffarmen und -freien Kraftstoffen auf der Route gestartet werden.
Des Weiteren sollen die zwei Häfen auch Effizienz, Sicherheit und Transparenz des Gütertransports optimieren, und zwar durch Schaffung eines digitalen Korridors, innerhalb dessen Daten, Standards und elektronische Dokumentation sicher geteilt werden können. Das vereinfacht Schifffahrt und Frachttransport zwischen den Häfen und trägt zur Optimierung von Schiffen mit Just-in-time-Shipping bei.