Jedes Jahr bildet das Bundesheer Grundwehrdiener aus, damit sie die Heereslenkerberechtigung C für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erhalten. Diese Führerscheine lassen sich auf zivile Lenkerberechtigungen der Klasse C umschreiben, was sie zum Lenken von Lkw berechtigt. So erhalten die Rekruten eine wertvolle Ausbildung, mit der sich später neue Berufschancen ergeben.
Lenkerberechtigung umschreiben lassen
Dies ist allerdings den wenigsten bekannt und die Umschreibung ist nur innerhalb eines Jahres nach Ausscheiden aus dem Bundesheer möglich. Daher veranstaltet die Fachgruppe der Transporteure in der Wirtschaftskammer Wien dazu regelmäßige Info-Veranstaltungen in Bundesheer-Einrichtungen, bei denen neue Heereslenker auf die Möglichkeiten der Umschreibung aufmerksam gemacht werden. Dies kann gegen eine Gebühr von 49,50 Euro beim Wiener Verkehrsamt gemacht werden, was deutlich günstiger als der private Erwerb einer Lenkerberechtigung der Klasse C ist. Die Fachgruppe berät und unterstützt Interessierte bei allen ihren Anliegen dazu.
Führerschein auch nach Bundesheer nutzen
„Das Bundesheer ist einer der größten Arbeitgeber des Bundes. Um zukünftige Herausforderungen zu meistern, brauchen wir qualifiziertes Fachpersonal“, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. „Daher nimmt die Ausbildung von Fachpersonal einen hohen Stellenwert ein. Durch die Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien besteht für unsere Grundwehrdiener die Möglichkeit, ihren Führerschein auch nach ihrer Zeit beim Bundesheer zu nutzen.“
Großer Zulauf bei Umschreibungen
Die erfolgreiche Kooperation des Bundesheeres und der Fachgruppe der Transporteure feiert heuer ihr zehnjähriges Bestehen. In dieser Zeit haben fast 1.800 Grundwehrdiener ihren Heeresschein auf einen zivilen Führerschein der Klasse C umschreiben lassen. Das entspricht knapp 90 Prozent der in Wien ausgebildeten Heereslenker und unterstreicht den zivilen Mehrwert des Bundesheeres.
Gut ausgebildete Fachkräfte
„Wir freuen uns, dass wir die beim Bundesheer hervorragend ausgebildeten Lenker in die Privatwirtschaft bringen können“, sagt Wolfgang Böhm, Obmann der Fachgruppe Transporteure in der Wirtschaftskammer Wien. „Denn so finden unsere Unternehmen zusätzliche Fachkräfte, die dank der stetig wachsenden Transport- und Logistikbranche auch dringend gebraucht werden. Gleichzeitig erhalten junge Menschen eine Ausbildung, die ihnen im Berufsleben sofort weiterhilft. Somit ist diese Kooperation ein Gewinn für alle.“