Das Konsortium De Nederlandse Waterstof Delta (das niederländische Wasserstoff-Delta) hat den Parlamentariern Bontenbal (CDA), Boucke (D66) und Erkens (VVD) einen Plan für den Start der Herstellung von Elektrolyseuren überreicht. Ziel ist es, damit die Wasserstoffwirtschaft anzukurbeln. Das Konzept - De Nederlandse Waterstof Delta -wurde von zwölf Mitgliedern des Konsortiums entworfen. Für seine Umsetzung wurden rund 80 Millionen Euro aus dem Nationaal Groeifonds (niederländischen Wachstumsfonds) beantragt.
Battolyser
Die Idee dahinter ist, dass die Niederlande ihre Autonomie stärken und die für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigten Anlagen selbst herstellen. Das Nederlandse Waterstof Delta soll ab 2026 jährlich Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 1 Gigawatt liefern. Damit kann es die Hälfte aller Anlagen herstellen, welche die Niederlande zur Erreichung ihrer vorläufigen Klimaziele bis 2030 benötigen. Die Anlagen arbeiten auf der Grundlage einer einzigartigen niederländischen Wasserstoffbatterie mit dem Namen Battolyser. Diese an der TU Delft entwickelte Technologie ist in der Lage, Elektrizität zu speichern und grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom zu erzeugen. Das System kann Wasserstoff produzieren, wenn viel Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht, und Elektrizität in das Netz einspeisen, wenn es aufgrund von wenig Wind- und Sonnenenergie zu einem Elektrizitätsdefizit kommt.
Fabriken fehlen
Das Nederlandse Waterstof Delta hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2026 eine jährliche Produktionskapazität von 1 Gigawatt an Battolysern in der Region Merwe-Vierhavengebied (M4H) zu realisieren. Laut dem Hafen Rotterdam ist die Fertigungsindustrie das fehlende Glied in der niederländischen Wasserstoffwirtschaftskette. Auf der Maasvlakte werden zum Beispiel zwar Fabriken zur Herstellung von grünem Wasserstoff gebaut, doch die entsprechenden Anlagen werden derzeit noch nicht in den Niederlanden gefertigt.
Austausch und Kooperation stehen ganz oben
Der Förderungsantrag für den Wachstumsfonds beinhaltet auch die Forschung und den verstärkten Aufbau von Zulieferern für eine breit angelegte Fertigungsindustrie. Zudem wird in ein sogenanntes H2-Innovation-Hub investiert, in dem Unternehmen, Start-ups, Scale-ups, Investoren, Forscher und die Regierung zusammenkommen können, um Know-how auszutauschen und Kooperationen aufzubauen. Auch technische Ausbildungskurse werden in dem neuen Merwe-Vierhavengebied-Cluster ihren Platz haben.
Unabhängigkeit der Niederlande in Sachen Klimaziele
Der Plan wurde drei Abgeordneten übergeben, die sich für eine Beschleunigung der Wasserstoffwirtschaft einsetzen und dabei ein besonderes Augenmerk auf die dafür erforderliche Fertigungsindustrie legen. Der Plan und insbesondere der Produktionsstandort werden attraktive Arbeitsplätze schaffen. Dies wird darüber hinaus die Wirtschaft nachhaltiger machen und die Ertragskraft der Niederlande stärken. So wird gewährleistet, dass die Niederlande selbst über die Mittel zur Erreichung der gesteckten Klimaziele verfügen. Damit lässt sich verhindern, dass sich die Niederlande und Europa erneut auf Technologien aus Ländern wie China und Russland verlassen, um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten.
Partner des Wasserstoff-Deltas
Das Konsortium De Nederlandse Waterstof Delta besteht aus Battolyser Systems, dem Hafenbetrieb Rotterdam, Platform Zero, Didak, Agfa Gevaert, Madern International, VSPARTICLE, Demcon, der Technischen Universität Delft, dem Techniek College Rotterdam, der Hogeschool Rotterdam und InnovationQuarter. Gemeinsam entwickeln und produzieren die Mitglieder des Konsortiums die entscheidenden Komponenten für Elektrolyseure, bauen sie in großem Maßstab zusammen, realisieren ein Ökosystem mit den notwendigen Einrichtungen und stellen geschulte Mitarbeiter zur Verfügung.