Hödlmayr Innovation Framework – unter diesem Titel wurde die Kooperation mit der Fachhochschule Steyr im vergangenen Jahr gestartet. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, langfristige technologische Trends kontinuierlich in ihrer Entwicklung zu beobachten, zu analysieren und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse nutzen wir konsequent in der Strategiearbeit“, erklärt der für das Projekt zuständige CFO Robert Horvath.
Zwölf Megatrends im Blick
Als Basis für die Analyse dient das Trendradar von Trendone, einem internationalen renommierten Beratungsunternehmen. Darin sind derzeit zwölf Megatrends definiert, die mit einem speziellen Scout-Programm stetig beobachtet und analysiert werden. „Damit wird etwa bewertet, wie häufig eine technologische Entwicklung, zum Beispiel KI, im wissenschaftlichen Kontext als relevanter Trend erachtet wird“, sagt Horvath. „Daraus lässt sich die aktuelle Relevanz des Trends ableiten.“
Gegencheck in der Unternehmenspraxis
Durch die Kooperation mit der Fachhochschule Steyr erhält Hödlmayr eine zusätzliche Expertise, um mögliche blinde Flecken zu vermeiden und zukünftige Innovationen in die Unternehmensstrategie miteinfließen zu lassen. „In intensiven Workshop-Sessions diskutieren wir etwa die Auswirkungen spezifischer Trends auf unseren Sales-Bereich, auf die Logistik oder auf unsere IT-Lösungen“, so der CFO. Dabei wird unter anderem auch gecheckt, ob das für die Bewältigung der künftigen Herausforderungen nötige Know-how bereits unternehmensintern vorhanden ist oder erst aufgebaut werden muss. Horvath: „Dies hat natürlich wesentlichen Einfluss auf unsere Recruiting- und Ausbildungsaktivitäten.“
Konkrete Projekte: Beladung
Die bislang vorliegenden Erkenntnisse aus dem Analyse-Prozess führten im Unternehmen bereits zu mehreren konkreten Projekten. Eines davon beschäftigt sich mit der KI-unterstützten Beladung von Fahrzeugtransportern. „Dies ist eine durchaus komplexe Entscheidung, weil die Beladung von vielen Komponenten abhängig ist. So spielen etwa die Lieferroute, die Fahrzeugdimensionen oder die Fahrzeugeigenschaften eine wesentliche Rolle“, erläutert Horvath. „Dank KI-gestützter Simulationen werden die Disponenten nun konkrete Vorschläge für die Beladung der Fahrzeuge erhalten. Künftig sollen 70 bis 80 Prozent aller Ladungen so erfolgen, was die Disponenten natürlich deutlich entlastet.“
Gelungene Kooperation – Gewinn für beide Seiten
Auch an der FH in Steyr zeigt man sich über die Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit mit Hödlmayr sehr zufrieden. „Hödlmayr ist ein sehr innovatives Unternehmen, das die wissenschaftlich-theoretischen Ansätze im Bereich Trendmonitoring und -analyse wirkungsvoll in die Praxis transferiert“, betont Patrick Brandtner, der das Projekt betreut. Insgesamt kooperiert die FH Steyr in diesem speziellen Segment seit 2018 mit 10 bis 15 Unternehmen. Brandtner: „Gerade für uns als Fachhochschule ist es von enormer Bedeutung, dass unsere Forschung nicht im Elfenbeinturm stattfindet, sondern zu praxisnahen Anwendungen führt.“