News

Gut gemeint, aber nicht gut genug

Foto: Flughafen München GmbH
Foto: Flughafen München GmbH

Vor kurzem nahm der BARIG (Board of Airline Representatives in Germany) Stellung zu den geplanten Anpassungen des EU-Emissionshandels für den Luftverkehr.

Am 7. Dezember 2022 haben sich der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament darauf verständigt, wie die Regeln des EU-Emissionshandels für den Luftverkehr (EU ETS Aviation) überarbeitet werden sollen. Die geplanten Veränderungen sind mit Blick auf den Klimaschutz jedoch unzureichend und für den europäischen Luftverkehr wettbewerbsverzerrend.

Maßnahmen fehlerhaft
Das Board of Airline Representatives in Germany (BARIG), der Airline-Verband von mehr als 100 nationalen und internationalen Fluggesellschaften in Deutschland, kritisiert einige Punkte der Beschlüsse, weil sie in der jetzt vereinbarten Form deutlich negative Auswirkungen auf den Schutz des Klimas haben und zugleich dem europäischen Luftverkehr gravierende Wettbewerbsnachteile aufbürden.

Dazu sagte Michael Hoppe, BARIG Chairman und Executive Director: „Die jetzt getroffenen Vereinbarungen mögen zwar gut gemeint sein, entpuppen sich aber bei genauerer Betrachtung als nicht geeignet für einen wirksamen Schutz des Klimas. Dies ist bedauerlich, da es im Vorfeld zu den kürzlich gefassten Beschlüssen europaweit und auf breiter Ebene klare Stellungnahmen von Experten und Fachverbänden gab, die genau auf die jetzt gemachten Fehler hingewiesen hatten.“

Punkt 1: Carbon Leakage
„Wir kritisieren die angestrebte Ausweitung des Emissionshandels auf Flüge aus der EU und in die EU hinein, da bei Drehkreuzverbindungen mit Langstreckenflügen eine erhebliche Verlagerung der Verkehre aus der EU heraus zu befürchten ist. CO2-Emissionen werden so nicht eingespart, sondern nur in andere Regionen außerhalb der EU verschoben, auch als ‚Carbon Leakage‘ bezeichnet“, so der BARIG-Voritzende weiter.

Punkt 2: Nachhaltige Kraftstoffe
„Zudem ist die vorgesehene Einführung einer ansteigenden Quote für nachhaltige Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) in der geplanten Form nicht akzeptabel. Um gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen, muss die verpflichtende Beimischungsquote für SAF für alle Luftverkehrsbeteiligten auf einer fairen Grundlage beruhen. Etwaige einseitige Mehrkosten müssen ausgeglichen werden."

Punkt 3: Zertifikate
"Die geplanten kostenlosen Zertifikate für europäische Fluggesellschaften stellen hierfür prinzipiell ein geeignetes Mittel dar, sind jedoch in ihrer vorgesehenen Menge bis 2030 völlig unzureichend. Zubringerflüge zu EU- sowie Nicht-EU-Drehkreuzen müssen gleichgestellt sein. Die hier entstehenden unfairen Mehrkosten für europäische Fluggesellschaften müssen durch zusätzliche kostenlose Zertifikate ausgeglichen werden. Nur so wird fairer Wettbewerb gewährleistet“, betont Hoppe abschließend.


Das könnte Sie auch noch interessieren

Die ÖBB Rail Cargo Group hat in Zusammenarbeit mit innovativen Equipment-Unternehmen und Donau Chemie einen widerstandsfähigen Wagen vom Typ TALNS…

Weiterlesen

Am Standort der Kontraktlogistik von DB Schenker in Kassel fahren ab sofort die Gabelstapler per Fernsteuerung.

Weiterlesen
Foto: Schnellecke Logistics SE

Frank Erhardt hat zum 1. November 2024 die Position des Vice President Operations Germany übernommen und wird künftig die operativen Geschäfte der…

Weiterlesen
Foto: Zentralverband Spedition & Logistik

Jung, digital, innovativ: Drei Frauen dominieren den diesjährigen Nachwuchs-Wettbewerb des Zentralverbands Spedition & Logistik.

Weiterlesen
Foto: Ontime Logistics

Verkehr sprach mit den Geschäftsführern von Ontime Logistics Moritz Schäffner und Tassilo Posch über das aktuelle Marktumfeld, ihr…

Weiterlesen

Im Interview mit Verkehr spricht Mathias Marian, Geschäftsführer von Südost Cargo, über Highlights, die Entwicklung der Branche und seine Pläne für…

Weiterlesen

Die Bertschi Gruppe, Marktführer in der intermodalen Chemielogistik, hat den Betrieb am neu fertiggestellten Antwerp Zomerweg Terminal (AZT)…

Weiterlesen

Fast Dreiviertel (72 Prozent) der Flottenmanager sehen Bedarf für signifikante Veränderungen in ihrem Fuhrpark, um den aktuellen…

Weiterlesen

Am Container Terminal Burchardkai (CTB) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sind vor kurzem zwei neue Containerbrücken eingetroffen, die für…

Weiterlesen
Foto: WP Holding / Bodo Tiedemann

Die vom Zwickauer Logistikdienstleister WP Holding zusammen mit dem Netzwerk Logistik Mitteldeutschland ausgerichtete Veranstaltung „Energiewende: Nur…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

European Silk Road Summit 2024

Datum: 27.11.2024 bis 28.11.2024
Ort: Wien

4. Salzburger Logistik Tag + Südbayern Region 2024

Datum: 28.11.2024
Ort: Porsche Austria Mooncity / Salzburg

18. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr

Datum: 29.01.2025 bis 30.01.2025
Ort: Berlin

FRUIT LOGISTICA 2025

Datum: 05.02.2025 bis 07.02.2025
Ort: Messe Berlin

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs