Der deutsche Logistikimmobilienmarkt zeigt sich auch in puncto Neubauvolumen beständig. Zu diesem Ergebnis kommt das bundesweit agierende Beratungsunternehmen Logivest nach Auswertung der Researchdaten für das erste Halbjahr 2020. Während andere Branchen durch Covid-19 mit starken Einbrüchen zu kämpfen haben, ist der Logistikimmobilienmarkt in Deutschland auch in Bezug auf die Neubauaktivitäten bis dato stabil. Mit einem Volumen von rund 1,95 Millionen m2 liegen die Entwicklungen nur knapp unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 (2,2 Millionen m2). Logivest misst dabei stets den Zeitpunkt des Baustarts. Klarer Gewinner ist die Logistikregion Berlin / Brandenburg mit einer Gesamtentwicklungsfläche von gut 200.000 m2. Und dass, obwohl die Tesla Gigafactory, die vor den Toren Berlins entsteht, aufgrund der bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannten Anzahl an Logistikflächen, noch nicht in die Berechnung aufgenommen wurde. Mit 45.000 m2 Logistikfläche ist der Panattoni Park Berlin Süd als größte Entwicklung der Region in die Bewertung eingegangen.
Auf Rang zwei und drei folgen die Logistikregionen Rhein-Main und Hamburg mit jeweils knapp über 100.000 m2 Neubauvolumen. Auffallend ist die Region Leipzig / Halle auf Platz vier, die ihr Neubauvolumen im Vergleich zum letztjährigen Halbjahresergebnis vervierfachen konnte. Auch außerhalb der definierten Logistikregionen ist viel in Bewegung. So entwickelt sich die Region zwischen Hof und Zwickau seit ein paar Jahren zu einem neuen Logistik Hot Spot. Rund 55.000 m2 wurden in diesem Jahr bereits realisiert. Darüber hinaus gewinnt die Gegend um Gießen durch die geplante Entwicklung von 150.000 m2 auf einem ehemaligen US-Depot an Relevanz. Erst im Mai diesen Jahres übernahm VGP das Grundstück von der Otto Group, die im April 2020 die dortigen Planungen stoppte.
Schlusslicht des ersten Halbjahres 2020 ist mit knapp 9.000 m2 Neubauvolumen einmal mehr die Region Koblenz, die bereits in den letzten beiden Jahren nur wenig Entwicklungen zeigte. „Bis dato verlaufen die Neubauaktivitäten in Deutschland auf Vorjahresniveau. Die Projekte wurden wie geplant im März/April begonnen. Wir rechnen allerdings mit einem leichten Rückgang im zweiten Halbjahr“, sagt Kuno Neumeier, Geschäftsführer der Logivest GmbH. „Im Vergleich zu anderen Assetklassen gehen wir jedoch davon aus, dass der Logistikimmobilienmarkt die Krise relativ unbeschadet überstehen wird.“