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Corona verursacht drastische Rückgänge

Bildrecht: Timocom

Frachtstarke Monate brechen europaweit ein – seit Juni wieder Erholung spürbar

Bedingt durch die Pandemie kam es selbst in den traditionell frachtstarken Monaten April und Mai europaweit zu einem heftigen Einbruch bei den Transportleistungen. „Insgesamt verzeichnet unser Transportbarometer im zweiten Quartal 2020 einen Rückgang an Frachten um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, sagt Gunnar Gburek, Company Spokesman von TIMOCOM. Im deutschen Binnenverkehr sind die Zahlen im zweiten Viertel dieses Jahres sogar noch stärker zurückgegangen.

Auf Corona-Schock folgt leichte Erholung
Auch bei den innerdeutschen Frachten kam es im Gesamtquartal zu einem deutlichen Minus von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Detail lagen die durch Corona bedingten Fracht-Einbußen im April im Vorjahresvergleich bei -67 Prozent. In den Folgemonaten Mai (-53 Prozent) und Juni (-23 Prozent) verbesserte sich die Entwicklung des deutschen Marktes jedoch zunehmend in Richtung Vorjahres-Niveau. Dies entspricht dem gesamteuropäischen Trend. Konkret kam es im Juni in den 44 durch das Transportbarometer untersuchten europäischen Ländern zu 69 Prozent mehr Frachten als noch im Mai. Im Juni 2020 lag die Differenz zum Vorjahresmonat nur noch bei minus 17 Prozent. „Wir müssen sicher die weitere Entwicklung der Pandemie genau beobachten. Aber die von uns erhobenen Zahlen aus dem Juni geben Anlass zur Hoffnung, dass wir in der Logistik das tiefste Tal durchschritten haben“, so der TIMOCOM-Sprecher.

Logistik im Lockdown
Wie engmaschig die Transportbarometerzahlen mit den Corona-Auswirkungen und den politischen Reaktionen darauf verknüpft sind, zeigen insbesondere einzelne Länderauswertungen. Frachtangebote für Touren von Deutschland nach Frankreich nahmen im April um 84 Prozent und im Mai nochmal um 67 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Mitte Mai lockerte Frankreich seine strenge Ausgangssperre. So schnellte dann auch im Juni die Nachfrage überproportional hoch und nahm sogar um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. 

Ein in Teilen ähnliches Bild zeigt sich in Österreich, das im Juni wieder seine Grenze zu Deutschland öffnete. Hier sanken die Angebotszahlen von Deutschland im April um 70 Prozent und im Mai um 59 Prozent zu den entsprechenden Vorjahresmonaten. Im darauffolgenden Monat blieb es jedoch bei einer Senkung um 18 Prozent gegenüber Juni 2019. 

Die Volumina von Polen nach Deutschland brachen im April 2020 im Vergleich zu April 2019 ebenfalls um die Hälfte ein (-53 Prozent). Zum Ende des Quartals im Juni erfolgte jedoch ein rapider Anstieg um 96 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

„Bei den deutschen Exporten kam es im April dieses Jahres zu einem beispiellosen Rückgang. Der Straßengüterverkehr wurde davon dramatisch in Mitleidenschaft gezogen, das zeigt unser Transportbarometer deutlich. Wie nachhaltig die jetzige Aufwärtstendenz sein wird, kann niemand vorhersagen. Aber im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung kann die Branche zuversichtlicher auf die zweite Jahreshälfte schauen“, kommentiert Gunnar Gburek.

Mit dem Transportbarometer analysiert das FreightTech-Unternehmen TIMOCOM seit 2009 in 44 europäischen Ländern die Entwicklung von Transportangebot und -nachfrage der im Smart Logistics System integrierten Frachtenbörse. Mehr als 130.000 Nutzer generieren täglich bis zu 750.000 internationale Laderaum- und Frachtangebote. Das System hilft den über 43.000 TIMOCOM Kunden dabei, smart, sicher und einfach ihre logistischen Ziele zu erreichen.


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