In Österreich sind im vergangenen Jahr 262 Millionen Menschen mit dem Zug gefahren, das ist ein Zuwachs von acht Prozent. Das ist dem Personenverkehr, der Schienenliberalisierung und dem Einstieg neuer Akteure auf dem heimischen Bahnmarkt zu verdanken. Die jährlich von der Schienen-Control durchgeführte Marktumfrage unter den österreichischen Eisenbahnverkehrsunternehmen zeigt, dass durch den Eintritt des privaten Bahnunternehmens WESTbahn ein größeres Bahnangebot in Österreich vorhanden ist, das offenbar auch mehr Reisende angelockt hat.
„Unsere Auswertung belegt, dass sich der Anteil der Privatbahnen an den Personenkilometern deutlich von 5,5 auf 8,7 Prozent erhöht hat“, betont Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control. Dieses Plus sei zu einem großen Teil auf den Markteinstieg der WESTbahn als Mitbewerber der ÖBB zurückzuführen.
Von der Schienen-Control auch unter die Lupe genommen worden ist die Performance der Bahnen im Güterverkehr. Hier zeigt sich, dass das beförderte Volumen insgesamt gesehen 2012 gegenüber dem Jahr zuvor zurückgefallen ist. Die Verkehrsleistung in Tonnenkilometern ausgedrückt ging laut Schienen-Control von 22,1 Mrd. im Jahr 2011 auf 21,5 im vergangenen Jahr zurück.
Dieser Rückgang wird mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und mit den Restrukturierungsmaßnahmen im ÖBB-Teilkonzern Rail Cargo Austria erklärt. Die privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen in Österreich haben sich vom gesamten Cargo-Kuchen ein größeres Stück abschneiden können: Deren Marktanteil am gesamten Bahnverkehrsaufkommen in Tonnen sei laut Schienen-Control im Vorjahr auf mehr als 23 Prozent gestiegen, im Jahr 2011 lag ihr Marktanteil noch bei annähernd 21 Prozent.
Autor: Josef Müller