An die 40 Vertreter Speditionen aus Kärnten und Norditalien folgten dem Ruf der Kompetenzagentur LCA Logistik Center Austria Süd (LCAS) und fanden sich anlässlich der ersten Informationsveranstaltung zum grenzüberschreitenden Schienenzollkorridor im Hotel Zollner nahe des Logistik-Hubs und Combi Cargo Terminals Villach Süd|Fürnitz ein.
Basics zum Schienenzollkorridor …
Primäres Ziel der Kooperationsveranstaltung war es, den geplanten und in den Startlöchern stehenden Schienenzollkorridor-Shuttle zwischen dem Hafen Triest und dem Logistikstandort LCA-Süd in Fürnitz im Detail vorzustellen:
- Wie ist der operative Ablauf geplant?
- Welche Schritte sind seitens der Kunden, wie z. B. Speditionen, zu setzen?
- Wie sehen die konkreten Vorteile aus?
- Wie meldet man überhaupt Transporte für diesen Korridor an?
Dies waren nur einige der wesentlichen Fragen, die im Laufe der Informationsveranstaltung von den beiden RCG-Vertretern Ivica Spajic und Gerald Weichselbaum geklärt wurden.
… und alles Wesentliche im nahen Umfeld
Neben einer Vorstellung des Logistik-Hubs durch LCAS-Geschäftsführerin Julia Feinig-Freunschlag wurden auch die aktuellen Serviceleistungen des Combi Cargo Terminals Villach Süd durch Terminalleiterin Julia Felden und Großkundenbetreuer Reinhard Papp sowie auch die Leistung der ÖBB-Infrastruktur AG am Standort des LCA-Süd durch Vertriebsleiter Michael Bares präsentiert. Vertreter des Zollamts Österreich standen bei Fragen zu gesetzlichen Grundlagen des Korridors ebenfalls Rede und Antwort. Im Anschluss an die informationsreichen Vorträge hatten die knapp 70 Teilnehmer im Rahmen eines Light Lunch die Gelegenheit, die vorangegangenen Themen vertiefen.
Kommunikationsplattform für mögliche Kooperationen
In enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Kärnten wurden im Rahmen des Events die ersten bilateralen Logistik-Kooperationsgespräche zwischen Kärntner und den am Hafen Triest ansässigen Speditionen und Logistikunternehmen organisiert. Ziel dieser Initiative ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Speditions- und Logistikunternehmen zu forcieren und unter anderem eine gute Basis auch für die Abwicklung der Last-Mile-Aktivitäten des Schienenzollkorridors zu entwickeln. Zu diesem Zwecke wurde auch der Verband der Triestiner Hafenspeditionen (ASPT) eingeladen. Die Delegation mit ca. 15 Unternehmen aus dem Bereich Transport|Logistik führte ASPT-Präsident Stefano Visintin an.
Diskussionsrunde
Weiters stand bei der Veranstaltung auch ein separates Kooperationstreffen zwischen dem Hafen Triest und dem Hinterland-Hub Fürnitz, dem LCA-Süd, auf dem Programm. Zu Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den beiden Standorten diskutierten Paolo Privileggio (Vorstand Interporto Triest), Vittorio Torbianelli (Generalsekretär des Hafens Triest), Maurizio Conciancich (Geschäftsführer der Adriafer) als Betreiber des Zollverwahrlagers auf italienischer Seite, Imre Kovacs (Vorstand ÖBB Rail Cargo Group) als Betreiber des Zollverwahrlagers auf österreichischer Seite und Terminalleiterin Julia Felden (Terminal Service Austria, ÖBB-Infrastruktur AG) als Betreiberin des Terminals Villach Süd. Ausgelotet wurden mögliche Maßnahmen im Bereich der Bahnlogistik, die die Kapazitätsentlastung auf der einen und den Modal Shift auf der anderen Seite unterstützen sollen.
Kürzer und schneller
Die großen Vorteile dieser transnationalen Kooperation sind laut RCG-Vorstand Imre Kovacs „die Zeit- und Kostenersparnis durch den Wegfall der Wartezeiten beim Zoll in Triest und dann natürlich die verkürzten Laufzeiten und beschleunigten Abläufe. Wir bieten mit unserem TransFER Villach–Trieste eine Nonstop-Verbindung mit bis zu fünf wöchentlichen Rundläufen nach fixem Fahrplan und möglichen Antennenanbindungen nach Wien, Linz, Wolfurt und Salzburg“.
Einzigartiges Projekt mit historischer Dimension
LCAS-Geschäftsführerin Feinig-Freunschlag sah die detaillierte Vorstellung des Schienenzollkorridors „als essentiellen ersten Schritt in Richtung operative Umsetzung des für Europa historischen Projekts“. Nun ginge es in erster Linie um die Bewusstseinsbildung und um die Vermarktung dieser neuen Möglichkeit zum verbesserten grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr, führte Feinig-Freunschlag aus.
Hochkompetenter Partner der Logistik
„Für uns war es von höchster Relevanz, den italienischen, aber natürlich allen voran den Kärntner Speditionen aufzuzeigen, was der Logistikstandort Fürnitz bietet und wohin wir uns als Standortagentur und Kompetenzpartner für Logistik entwickeln wollen, und dazu zählen selbstverständlich auch Sonderprojekte, die wir in enger Abstimmung mit externen Partnern umsetzen, wie z. B. die Erstellung des Kompetenzatlas Logistik Kärnten und eben der Schienenzollkorridor, an dem die LCAS bereits seit 2018 arbeitet“, meinte dazu auch Udo Tarmann, Geschäftsführer der LCAS.
Zollkorridor bietet großes Potenzial
Spartenobfrau der Wirtschaftskammer Kärnten, Elisabeth Rothmüller-Jannach, erklärte im Rahmen des B2B-Networkings: „Wir hoffen, dass die Vertreter der Kärntner Speditions- und Logistikbranche mit dieser Veranstaltung heute die Möglichkeiten und Chancen des Zollkorridors für ihr eigenes Unternehmen erkennen und in weiterer Folge gewinnbringend nutzen werden.“
Fortsetzung folgt ...
Da dieses Informations-Event auf reges Interesse stieß, soll die Veranstaltung in absehbarer Zeit auch für Speditionen der übrigen österreichischen Bundesländer organisiert werden.