Aus der Eisenbahn-Infrastrukturtechnik kommend, und dem Pioniergeist von Carl Ritter von Ghega folgend, hat sich das Institut zum Ziel gesetzt, interdisziplinäre Lösungen für Probleme zu finden, die auf den ersten Blick unüberwindbar scheinen. Im Fokus liegt dabei die nachhaltige Gestaltung eines zukünftigen Verkehrssystems.
On Track to Future
Die Herausforderungen dafür skizzierte Peter Döllmann, Geschäftsführer des Wiener Unternehmens DöllmannDesign, Urheber vieler Schienenfahrzeugdesigns und Consulter für internationale Unternehmen, in seiner Keynote „On Track to Future“. Derzeit befände sich die Gesellschaft an einer substanziellen Zeitenwende in der Geschichte der Verkehrstechnik. So sei das Ende der Ära des Verbrennungsmotors absehbar und durch den demographischen Wandel eine massive Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs zu erwarten.
Dies setze großen strukturelle und strukturpolitische Entscheidungen voraus: intensive Investition in die Forschung, intensive Vernetzung der Forschung mit der Industrie und der Politik auf allen Ebenen, Offenheit bei allen Entscheidungsträgern und ein Bewusstsein dafür, dass jede und jeder das Privileg hat, eine Verkehrswende mitzuformen.
Ausbau der Forschung
Das Carl Ritter von Ghega Institut arbeitet interdisziplinär mit verschiedenen Fachbereichen der FH St. Pölten zusammen, ist in zahlreichen Netzwerken aktiv und pflegt intensive Beziehungen zu nationalen und internationalen PartnerInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft. „Erfolgreiche Forschung in der Mobilität benötigt Know-how aus vielen verschiedenen Disziplinen. Gute und verlässliche Kontakte sind dafür unbedingt notwendig“, sagt der designierte Institutsleiter Frank Michelberger.
An der FH St. Pölten werden die Forschungsschwerpunkte zu den Themen Medien, Informatik, Verkehr, Gesundheit und Soziales zunehmend integrativ und interdisziplinär gestaltet. Dem trägt auch das neue Institut Rechnung. „Mit der Gründung des Instituts wird die Forschung an der FH St. Pölten wesentlich vorangetrieben. Die Ziele der FH, zunehmend bereichsübergreifend zu forschen und den Bereich der Forschung insgesamt auszubauen, werden dadurch mit einem großen Schritt weiter umgesetzt“, sagt FH-Geschäftsführerin Gabriela Fernandes.
Die Forschungsprojekte des Carl Ritter von Ghega Instituts befassen sich unter anderem mit einer Mobilitätssoftware, die Kindern nachhaltiges Verkehrsverhalten spielerisch beibringt, und mit Entwürfen für ein Innenraumsystem für Schienenfahrzeuge, das es den Fahrgästen ermöglicht, ihren Platz den individuellen Bedürfnissen anzupassen und die Reisezeit bestmöglich zu nutzen.