Wenige Wochen nach der Auslieferung des allerersten MAN eTrucks an einen Kunden ist das Richtfest der nächste Höhepunkt für den Münchner Nutzfahrzeughersteller. Bereits ab April 2025 werden in Nürnberg mit modernsten Produktionsmethoden auf 17.000 m2 Hochvolt-Batterien industriell gefertigt. Dabei entstehen nahezu 350 neue Zukunfts-Arbeitsplätze. MAN wird der erste Nutzfahrzeughersteller sein, der in Deutschland eine eigene Batterieserienproduktion in Betrieb nehmen wird. Das Investitionsvolumen für den Neubau inklusive Investitionen in Logistik, Infrastruktur, Gebäude- und Fertigungsanlagen beträgt rund 100 Millionen Euro.
Transformation in Richtung Elektromobilität
Zu Gast beim Richtfest waren unter anderem der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder, Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, MAN Truck & Bus Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp sowie der Betriebsratsvorsitzende des MAN-Standorts Nürnberg Markus Wansch.
Alexander Vlaskamp betont in seiner Ansprache: „In Nürnberg entstehen die Antriebe der Zukunft. Denn hier entwickeln wir nicht nur Batterien, sondern werden sie auch in wenigen Monaten mit neusten Technologien in Großserie fertigen. Das Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen auf dem Weg der großen Transformation Richtung Elektromobilität. Und es ist zudem ein klares Bekenntnis von MAN zum Wirtschaftsstandort Bayern und zu Deutschland. Möglich gemacht hat das ein enger Schulterschluss zwischen dem Unternehmen, unserem Betriebsrat sowie der bayerischen Politik.“
Entwicklung und Wiederaufbereitung
Aktuell werden am Standort Nürnberg bereits Batteriepacks in Kleinserie für die vollelektrischen Fahrzeuge von MAN gefertigt. Mit dem Start der Großserienproduktion wird der Bereich der Kleinserienfertigung schrittweise auf die Entwicklung der nächsten Batteriegeneration sowie auf die Wiederaufbereitung von Batterien umgestellt. In der Großserie werden ab April 2025 die angelieferten Module in Batterielayer eingesetzt. Diese Layer werden aufeinandergestapelt zu dem Batteriepack montiert und anschließend auf Herz und Nieren getestet.
Zukunftsvision: von 50.000 auf 100.000
Auf 17.000 m2 Fläche werden über 50 manuelle sowie automatisierte Montagestationen und sieben Prüfstände für die Qualitätssicherung installiert. Die Installation der ersten Fertigungsanlagen ist bereits angelaufen. Ab April 2025 werden in einer ersten Ausbaustufe bis zu 50.000 Batterien pro Jahr gebaut. Diese Kapazität soll – je nach Entwicklung der Marktlage – bis 2030 auf bis zu 100.000 Hochvolt-Batterien erweitert werden. Mit über 35 Metern Höhe ist der Neubau das höchste Produktionsgebäude am Standort.
Kompetenzzentrum für alternative Antriebstechnologien
Ingo Essel, Leiter des MAN-Standorts Nürnberg, erklärt: „Der Einstieg in die Elektromobilität ist für unseren Standort ein entscheidender Schritt in die Zukunft. Wir haben jahrzehntelange Expertise in der Entwicklung und Produktion von Motoren und nun zudem beste Voraussetzungen, uns auch als Kompetenzzentrum für alternative Antriebstechnologien zu etablieren.“
Innovative Technologie: Laserschweißen
Der Freistaat Bayern fördert darüber hinaus die Weiterentwicklung und Forschung zur Batterietechnologie mit rund 30 Millionen Euro. Dadurch wurde unter anderem die Integration innovativer Laserschweißzellen möglich. Das Laserschweißen ist die innovativste, effizienteste und schonendste Fertigungstechnologie im Batterie-Modulbau. Mit einem leistungsstarken 8-kW-Scheibenlaser, robotergeführten Optiken und hochfeinen Sensoren werden einzelne Batteriezellen mit höchster Präzision und Qualität elektrisch miteinander verbunden. Gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) München forscht MAN an der Weiterentwicklung dieser Technik, die in einer zukünftigen Batteriegeneration zum Einsatz kommen wird.