Mit einem Gesamtbudget von knapp 40 Millionen Euro arbeiten 40 Partner aus 14 verschiedenen Nationen an dem Projekt „ZEFES“ (Zero Emissions flexible vehicle platforms with modular powertrains serving the long-haul Freight Eco System) und führen verschiedene Tests mit batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (Battery Electric Vehicles, BEV) und Elektrofahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle (Fuel Cell Electric Vehicles, FCEV) durch.
Seit zwei Monaten wird gesammelt
Gruber Logistics sammelt dafür bereits seit Ende Februar Daten für FCEV auf einer definierten Strecke von Verona über den Brennerpass nach Süddeutschland. Hier werden aber zunächst keine FCEV eingesetzt, sondern es werden Tests mit Dieselfahrzeugen durchgeführt, um eine Baseline für zukünftige Tests mit echten FCEV zu definieren.
Dabei stehen Fragen wie „Wie viele Stopps legt ein Fahrzeug im Langstreckenverkehr heute unter Echtzeitbedingungen ein?“ „Wie oft bremst es oder wann und wo erreicht es welche Geschwindigkeit?“ im Mittelpunkt der Datenerhebung.
Hohe Datenqualität in Sekundenschnelle
Diese Tests finden in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut statt, das dafür ein Modul plus Schnittstelle entwickelt hat, sowie den Unternehmen RICARDO, TNO und Scania. Diese breite Expertise ermöglicht es, mit dem im Truck verbauten Gerät Daten hochpräzise und -frequent zu erfassen und auszuwerten. In diesem Fall heißt das: in Sekundenbruchteilen. Im Vergleich zu anderen Tests, die z. B. Daten über OEM beziehen oder für die ein verbindungsabbruchanfälliger Mobilfunk zur Datenübertragung genutzt wird, kann bei dem Test von Gruber Logistics mit einer hohen Datenqualität gerechnet werden. Als Untersuchungskriterien wurden Effizienzsteigerungen, Massenproduktionsfähigkeiten und der Einsatz von Technologien im täglichen Gebrauch festgelegt.
Erste positive Testresultate
Die Ergebnisse der Testphase werden anschließend doppelt wertvoll sein: Zum einen lässt sich die Eignung von FCEV im Realbetrieb besser beurteilen und zum anderen soll die Akzeptanz emissionsfreier Fahrzeuge nach vorne gebracht werden. ZEFES ist bereits im Januar 2023 gestartet und endet planmäßig nach dreieinhalb Jahren. Auch wenn es bis dahin noch dauert, können schon jetzt erste erwartbare Ergebnisse festgehalten werden: So wird es für Logistikunternehmen durch den Einsatz modularer Fahrzeuge sowohl zur Einsparung von Kosten als auch zur Schaffung neuer Geschäftsfälle kommen. Gruber Logistics wird die gesammelten Daten in Kooperation mit Scania außerdem für die bereits laufenden und zukünftigen realen Prototypen einsetzten.
Mitgestalten, um eine neue Art von Logistik zu entwickeln
„Gruber Logistics verfolgt eine nachhaltige, zukunftsweisende Strategie. Wir sind davon überzeugt, dass sich der gesamte Transportsektor in diese Richtung bewegen wird und muss, und wir wollen diese Entwicklung mit vorantreiben. Das ZEFES zeigt ein neues Paradigma auf, bei dem Transportunternehmen nicht nur Endverbraucher sind, sondern als Mitgestalter von neuen Elektro- und Wasserstofffahrzeugen gefordert sind. Um solche Fahrzeuge zu optimieren, brauchen wir neue Logistikmodelle, deshalb müssen die Fahrzeuge in Bezug auf die neue Nutzung konzipiert werden. Wir brauchen eine andere Art von Logistik“, betont Martin Gruber, Geschäftsführer von Gruber Logistics.