Mehr als 220.000 Menschen kaufen täglich in einer der 382 österreichischen dm-Filialen ein – das sind fast 15 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. „Der weiterhin stark steigende Zuspruch unserer Kundinnen und Kunden bringt unser bestehendes Verteilzentrum in Enns und die Logistik in der dm-Gruppe Österreich an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Wir haben am Standort Enns keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr und auch jede Modernisierungsmaßnahme im bestehenden Gebäude ist eine Herausforderung, weil jeder Quadratmeter für den laufenden Betrieb benötigt wird“, berichtet dm-Geschäftsführer Stefan Heiglauer.
Zweiten Standort gefunden
Vor diesem Hintergrund plant dm die Errichtung eines zweiten Verteilzentrums, um die Kapazitäten in der Logistik zu verbessern. Bei der Standortsuche ist man nun einen guten Schritt vorwärtsgekommen: Im gewidmeten Gewerbegebiet von Kronstorf, mit unmittelbarem Anschluss an das hochrangige Straßennetz durch die B309, hat sich dm vertraglich ein Grundstück gesichert. Vor dem Abschluss der Entwurfs- und Einreichplanungen sind noch einige offene Fragen zu klären.
Effizienz, Kosten, Ökologie und Mitarbeiter als entscheidende Faktoren für Kronstorf
Für das zusätzliche Verteilzentrum wurden mehrere Standorte in Österreich, aber auch in Nachbarländern geprüft. „Wir präferieren das Gewerbegebiet der INKOBA Kronstorf-Hargelsberg am Standort Kronstorf, weil wir im Großraum Enns in Summe kurze Gesamtwegstrecken von unseren Lieferanten und in unsere österreichischen Filialen haben – das ist gleichermaßen wichtig für Effizienz und Kosten wie für die ökologische Gesamtbilanz. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Nähe zum bestehenden Verteilzentrum Enns: Wir können bestehenden Mitarbeitern so an beiden Standorten Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Der eine oder andere wird möglicherweise auch nach Kronstorf wechseln wollen, weil er hier bzw. in einer Nachbargemeinde seinen Wohnort hat“, so Stefan Heiglauer. Zum planmäßigen Start 2027 sollen rund 300 Arbeitsplätze in Kronstorf entstehen.
Zukunftsfähig: Holz-Hybridbauweise, Gründach und erneuerbare Energie
Im Gegensatz zu anderen potenziellen Standorten wurden seitens der INKOBA Kronstorf-Hargelsberg als Grundstückseigentümerin, mit Unterstützung der Business Upper Austria, für das Gewerbegebiet Kronstorf besondere ökologische Leitlinien festgelegt. „Das trifft sich mit unserem Anliegen, keine Standard-Anlage zu bauen, sondern bei Materialien und Energie zukunftsfähig zu agieren“, betont Stefan Heiglauer. So werden die Dachflächen vollständig als Gründach mit Photovoltaik-Anlage ausgeführt, Sonnenenergie wird auch auf dem Parkdeck der Mitarbeiterparkplätze, das flächensparend in die Gesamtgestaltung integriert wird, gewonnen. Wo dies möglich und sinnvoll ist, wird in Holz-Hybridbauweise geplant und zum Heizen bzw. Kühlen kommen statt Öl oder Gas modernste Wärmepumpen zum Einsatz.
„Nationalpark Garten“ zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks
Für Pkw und Fahrräder sind Lademöglichkeiten vorgesehen, zudem wird unternehmensweit an neuen Konzepten zur Attraktivierung von Öffi-Nutzung und Fahrgemeinschaften gearbeitet. Durch abgestufte Gebäudehöhen soll sich der Bau optimal in die Landschaft einfügen. Wie bereits die dm-Standorte Enns und Salzburg sollen auch die Außenanlagen des VZ Kronstorf nach den Richtlinien der Umweltschutzorganisation Global 2000 als „Nationalpark Garten“ gestaltet werden. „Für das Gebäude streben wir ein Nachhaltigkeitszertifikat nach ÖGNI-Gold an. Vor allem aber wird es durch das zusätzliche Verteilzentrum möglich, die Prozesse der dm-Logistik insgesamt noch effizienter zu gestalten und dadurch unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren“, betont Stefan Heiglauer.
dm als Partner des Gemeindeverbandes
„dm hat als internationales Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf als Arbeitgeber und sichert mit dieser Investition wertvolle Arbeitsplätze in der Region. Durch eine Baurechtsvergabe mit speziellen Bedingungen, anstelle eines bloßen Verkaufes, ist unser wichtigstes Anliegen – der langfristige Einfluss der öffentlichen Hand – mit dm als Partner erfüllt worden. Wir haben gemeinsam an einer verantwortungsvollen Gestaltung des Standortes gearbeitet. Aus diesem Grund sind auch die Beschlüsse zur Ansiedlung einstimmig getroffen worden“, sagen Bürgermeister Christoph Lichtenauer und Christian Kolarik namens des Gemeindeverbandes INKOBA B309.