Mit diesen Lösungen trägt die Voith Group, ein international agierender Technologiekonzern aus Heidenheim/Deutschland, dazu bei, den Schienenverkehr sowohl wirtschaftlicher als auch nachhaltiger zu machen.
CargoFlex: Digitales automatisches Kuppeln mit höchster Zuverlässigkeit
Damit die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zur Reduzierung der CO2-Emissionen gelingt, bedarf es eines attraktiven und wettbewerbsfähigen Schienengüterverkehrs. Die Basis bildet Voiths digitale automatische Kupplung CargoFlex. Sie macht das aufwendige manuelle An- und Entkuppeln von Güterwagen überflüssig und beseitigt gleichzeitig einen der Unfallschwerpunkte im Schienengüterverkehr. Ihre hohe Zuverlässigkeit stellte die auf dem Scharfenberg-Prinzip basierende Kupplung bereits in Wintertests unter klimatischen Extrembedingungen in Schweden, den Schweizer Bergen sowie in der Klimakammer der DB Cargo in Minden unter Beweis. Selbst bei Temperaturen von minus 40 Grad Celsius und einem halben Meter Neuschnee funktioniert sie problemlos.
Neben Verbindungen für Strom und Bremsluft stellt die CargoFlex beim Kuppeln automatisch eine Datenverbindung zwischen den Wagen her. Unter anderem lässt sich dadurch die vor Abfahrt eines Zugs notwendige Bremsprobe vereinfachen. Der vernetzte Zug zeigt dem Lokführer das ordnungsgemäße Funktionieren jeder einzelnen Bremse direkt auf seinem Führerpult an, ohne dass dieser dafür den gesamten Zug ablaufen muss. Auch beim Rangieren über den Ablaufberg spielt die CargoFlex ihre Stärken aus. Aufgrund des hohen Energieverzehrs und der dadurch verringerten Beschleunigungen beim Aufprall der Wagen lassen sich nun auch empfindlichere Güter sicher auf der Schiene transportieren und somit von der Straße weg verlagern.
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nutzen die CargoFlex bereits seit mehreren Jahren im Regelbetrieb. Zudem hat das System beste Aussichten, sich als europäischer Standard bei der geplanten Vereinheitlichung digitaler automatischer Kupplungen zu etablieren.
MultiMode Radsatzgetriebe: Schnelle Lieferung, hohe Verfügbarkeit
In den MultiMode Radsatzgetrieben für Triebwagen mit Querantrieben hat Voith die Vorteile modularisierter und parametrisierter Produkte miteinander verbunden. Ziel war es, den Kunden eine schelle Lieferung ihrer Radsatzgetriebe sowie deren hohe Verfügbarkeit sicherzustellen. Bestimmte Komponenten wie Lager, Labyrinthdichtungen, Verzahnung oder das Gehäuseunterteil sind daher modular. Bei anderen Komponenten wie dem Gehäuseoberteil orientiert sich Voith an den kundenspezifischen Parametern. Ein hoher Grad an Automatisierung beschleunigt dabei den Konstruktionsprozess. Durch dieses Prinzip lassen sich Entwicklungszeiten einsparen. Auch die Erstellung von Angeboten kann dadurch beschleunigt werden. Zudem entfällt der Typtest, falls der Kunde sich für ein modulares Getriebe in der Endausbaustufe entscheidet, da dieser bereits in der modularen Entwicklung erfolgt ist. Da die MultiMode Radsatzgetriebe auf bewährten Technologien basieren, kann Voith eine hohe Zuverlässigkeit der Produkte sicherstellen.
DIWA NXT: bis zu 16 % weniger Kraftstoffverbrauch
Mit dem DIWA NXT hat Voith eine neue Getriebe-Generation auf den Markt gebracht. Deren innovative Technologie bietet eine Antwort auf die wichtigsten Herausforderungen, denen sich Hersteller und Betreiber von Stadt-, Regional- und Reisebussen stellen müssen: mehr Nachhaltigkeit sowie mehr Effizienz. Das DIWA NXT ist als Mild-Hybrid-System konzipiert. Die zentrale Rekuperationseinheit CRU (engl.: central recuperation unit) liefert auf 48-V-Basis eine Spitzenleistung bis zu 35 kW. Bei diesem Konzept wird elektrische Energie aus dem Fahrbetrieb gewonnen und zur Entlastung des Bordnetzes, für Stopp-Start-Vorgänge des Motors oder als zusätzliche Beschleunigungsenergie genutzt. Die CRU ist dabei in das Schwungradgehäuse zwischen Motor und Getriebe integriert und benötigt nahezu keinen zusätzlichen Bauraum.
Ein zusätzlicher Overdrive-Gang ermöglicht eine flexiblere und feinere Drehzahlabstimmung. Der besonders lang übersetzte Gang kommt vor allem im Überland- und Reisebusverkehr zum Einsatz und ermöglicht lange und schnelle Fahrten bei niedrigeren Drehzahlen. Bei konsequentem Einsatz der CRU sinkt der Verbrauch mit dem Mild-Hybrid-System um bis zu 16 Prozent, im Vergleich zur aktuellen Getriebegeneration und reduziert damit auch den CO2-Ausstoß.