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Short-Sea-Schifffahrt wird immer wichtiger

Foto: Salzgitter AG
(v.l.n.r.) Wolfgang Nowak (Vorstand SPC), Fabian Gerdes (Leiter Kundenlogistik SZFG), Jürgen Harland (Leiter Logistik und SCM SZFG) sowie Markus Nölke (Geschäftsführer SPC).
Foto: Salzgitter AG

Der Wasserweg (Binnenschifffahrt und Short-Sea-Schifffahrt) entwickelt sich zunehmend zu einem der bedeutendsten Verkehrsträger. So auch für den international tätigen Stahlerzeuger Salzgitter AG aus Niedersachsen. Beim Güterverkehr innerhalb Europas transportiert der Salzgitter-Konzern seine Erzeugnisse verstärkt per Schiff, um sich breitflächig aufzustellen. Die größte Stahl-Tochter der Gesellschaften der Salzgitter AG, die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG), ist daher am 1. März 2023 dem Trägerverein ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) beigetreten.

Die Binnenschifffahrt spielt für die Salzgitter AG eine sehr große Rolle, denn elf Standorte des Unternehmens verfügen über einen Wasserstraßenanschluss. Über eine Million Tonnen werden jährlich mit dem Binnenschiff transportiert. Rohstoffe von Hansaport Hafenbetriebsgesellschaft mbH in Hamburg zur SZFG oder Schrott für die Tochtergesellschaft Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH (DEUMU) sowie Träger von der Peiner Träger GmbH (PTG) aus Peine, Coils aus Salzgitter (SZFG) und per Bahn gelieferte Grobbleche von der Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG) aus Ilsenburg nehmen wiederum von den Häfen in Peine und Salzgitter per Schiff ihre Wege zum Kunden.
Auch im Westen und im Süden des Landes sind viele Konzernstandorte an das Bundeswasserstraßennetz angeschlossen. Die Konzerngesellschaften nutzen den Wasserweg auch für den Güterverkehr untereinander.

Besser aufgestellt
Wie die Binnenschifffahrt rückt aber vor allem auch die Short-Sea-Schiffahrt in den Fokus als relevanter Verkehrsträger der Salzgitter AG. Neben vielen Projektgeschäften im Rohrleitungs- und Pipelinebau setzt die Logistik im Konzern verstärkt bei innereuropäischen Transporten auf die Schifffahrt, um sich breitflächig aufzustellen.

Starkes Netzwerk
„Aufgrund dieser hohen Bedeutung der Schifffahrt für den Konzern möchten wir uns durch die Mitgliedschaft im SPC für den Verkehrsträger Wasserstraße engagieren“, erklärt Jürgen Harland, Leiter Logistik und Supply Chain Management bei Salzgitter Flachstahl GmbH. „Vor allem setzen wir auf das starke Netzwerk, weil dort alle Beteiligten an der multimodalen Transportkette integriert sind. Wir sind der Auffassung, dass der Konzern sogar noch mehr Güter per Schiff bewegen könnte, doch neben den baulichen Beschränkungen setzt das knappe Angebot an Schiffsraum Grenzen.“ 

Nachfrage wird steigen
„Dabei wünschen unsere Kunden etwa aus den Niederlanden und Ungarn mehr Transporte per Schiff“, ergänzt Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik bei Salzgitter Flachstahl GmbH. Beide Logistik-Experten gehen davon aus, dass der Bedarf für Transporte zunehmen wird, da zum Beispiel der wachsende Schrott-Zulauf vermehrt von der Schiene auf das Wasser verlegt werden soll. Auch der Ausbau der Windenergie wird die Nachfrage an Grobblechen aus Ilsenburg und somit nach Transportkapazitäten erhöhen.

Circularity-Strategie
„Deshalb hat die SZFG bereits 2021 begonnen, drei Schiffe zu chartern, die allein unter unserer Regie eingesetzt werden, und wir so unabhängig von starken Schwankungen am Markt und Engpässen sind“, sagt Jürgen Harland. Schließlich soll der Wasserweg in der Circularity-Strategie des Konzerns in Zukunft eine wichtige Rolle spielen: Binnenschiffe liefern Stahl zum Kunden und Schrotte kommen wieder zurück zur Stahlproduktion.

(Groß-)Verlader sehr willkommen
Sehr erfreut über den Beitritt zeigt sich auch der SPC-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Nowak. „Wir sind sehr glücklich, die Salzgitter Flachstahl GmbH als Mitglied im SPC begrüßen zu dürfen. Unser Anspruch ist es, alle Beteiligten an der Transportkette im Netzwerk vertreten zu haben, und da wünschen wir uns eine noch stärkere Präsenz der Ladungsseite. Deren Stimme ist sehr wichtig, denn letzten Endes geht es um die Güter, die Industrie und Handel produzieren und bewegen. Nicht zuletzt hoffen wir, mit dem Beitritt der SZFG auch andere Großverlader für ein Engagement im SPC interessieren und gewinnen zu können“, sagt Nowak.

Über SPC
Die Zielsetzung des deutschen ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Centers (SPC) ist eine stärkere Einbindung der alternativen Verkehrsträger in europäische Lieferketten und somit gleichermaßen die Erreichung von Umweltzielen.
Organisatorisch ist das SPC eine öffentlich-private Partnerschaft. Zum Kompetenznetz gehören das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie die Landesministerien der Bundesländer Hamburg, Bremen, Hessen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Des Weiteren befinden sich unter den Mitgliedern des Trägerverbands, dem Verein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs e.V., eine Vielzahl an Institutionen und privatwirtschaftlichen Unternehmen des Logistikclusters.
Das SPC arbeitet mit unterschiedlichen Akteuren aus Industrie, Handel und Logistik daran, die Straße zu entlasten und auf verschiedenen europäischen sowie nationalen Relationen intermodale Lösungen zu entwickeln und Verkehrsströme zu verlagern. Ziel ist eine verlässliche Lösung im Sinne einer ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit.

Über Salzgitter AG
Der Salzgitter-Konzerns steht seit mehr als 150 Jahren für innovative und nachhaltige Erzeugung von Stahl und Technologieprodukten. Aus der Idee, niedersächsische Erze zu verhütten, ist ein internationaler Konzern entstanden, zu dem weltweit über 150 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften gehören, darunter Marken wie Peiner Träger, Mannesmann oder KHS. Rund 25.000 Menschen arbeiten für den Konzern an 204 Standorten weltweit. Die Kernkompetenzen liegen in der Herstellung von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen sowie deren Weiterverarbeitung und dem globalen Handel mit diesen Produkten. Die Salzgitter AG ist auch im Sondermaschinen- und Anlagenbau tätig. Der Konzern verfolgt eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie „Salzgitter AG 2030“, die vor allem auf das Kreislaufsystem setzt; hierbei ist unter anderem auch die grüne Stahlerzeugung mittels grünem Wasserstoff ein wichtiger Aspekt.


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