Ungarn und China wollen im Rahmen der „One Belt, One Road“-Initiative ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit im Bereich Luftfracht weiter ausbauen. Dies war zentrales Thema eines chinesisch-ungarischen Wirtschaftsforums, das am 23. Mai in Budapest stattfand. Neben dem ungarischen Außen- und Handelsministeriums nahmen daran die Henan Civil Aviation Development Investment Co. Ltd. (HNCA) und der Budapester Flughafen teil, die im Rahmen des Treffens ein Abkommen zum Ausbau der Zusammenarbeit unterzeichneten.
Chinas Provinz Henan mit über 100 Millionen Einwohnern setzt darauf, die Luftfrachtverbindungen nach Budapest weiter auszubauen. Mit dem Erstflug der Frachtfluggesellschaft Cargolux von Zhengzhou nach Budapest im April 2019 wurde ein erster Schritt zur Erweiterung der Direktverbindungen nach China getan. Zweimal wöchentlich verbindet ein 747- Frachter mit einer Ladekapazität von gut 100 Tonnen die Hauptstadt der Provinz Henan, Zhengzhou, nun mit der ungarischen Hauptstadt.
In Anwesenheit des Staatssekretärs des ungarischen Ministeriums für Außenangelegenheiten und Handel, Tamás Menczer, wurde die Vereinbarung mit den Eckpunkten der künftigen Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen Budapest und der HNCA unterzeichnet. An dem Budapester Wirtschaftsforum nahmen rund 140 Delegierte und Experten aus beiden Ländern teil. Die chinesische Delegation wurde von Yu Hongqiu, dem stellvertretenden Sekretär des Henaner Provinzkomitees der KP Chinas, geleitet. Henan ist bezogen auf die Wirtschaftsleistung die fünftgrößte chinesische Provinz. Das jetzt in Budapest unterzeichnete Abkommen soll für neue Impulse zur Entwicklung von Luftverkehrsverbindungen sorgen.
„Die chinesisch-ungarischen Beziehungen waren noch nie so stark wie jetzt. Die Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Ungarn belaufen sich auf 4,5 Milliarden US-Dollar. Diese Unternehmen schaffen 15.000 Arbeitsplätze für Ungarn“, sagte Tamás Menczer, Staatssekretär des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und Handel. Er erinnerte zugleich daran, dass China und Ungarn in diesem Jahr den 70. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen begehen.
„Der Flughafen Budapest bietet den idealen Standort für den Warentransport zwischen Europa und Asien entlang der Seidenstraße der Luft. Die mit der HNCA unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist der nächste große Schritt, um die Zusammenarbeit mit unseren chinesischen Partnern zu intensivieren und den Flughafen Budapest zum führenden Frachtdrehkreuz in Zentral- und Südosteuropa zu machen“, sagte Jost Lammers, CEO des Flughafens Budapest.
Nach Angaben von Lammers investiert der Flughafen Budapest etwa 15 Milliarden Forint (umgerechnet etwa 46 Millionen Euro) in den Bau der neuen BUD Cargo City. Sie wird über 21.000 Quadratmeter Lager- und Bürofläche, ein 11.000 Quadratmeter großes Speditionsgebäude sowie ein 32.000 Quadratmeter großes Vorfeld verfügen, das die gleichzeitige Abfertigung von zwei Frachtflugzeugen der Kategorie Boeing 747-8F ermöglicht.