Europäische Luftfrachtanbieter haben in den vergangenen acht Jahren verloren, während insbesondere Anbieter aus dem Nahen Osten und der Türkei Zuwächse zu verzeichnen haben. So eine neue Marktentwicklungsanalyse, die vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) vorgestellt wurde.
Demnach liegt die verkaufte Verkehrsleistung europäischer Carrier heute insgesamt um 7,7 Prozent unter dem Niveau von 2007 und Anbieter aus dem Nahen Osten haben ihre Verkehrsleistung im selben Zeitraum mehr als verdoppelt (+118 Prozent). Gerade auf Strecken nach Asien, dem größten Marktsegment fur In- und Exporte, zeigt sich diese Schere: Während Anbieter aus dem Nahen Osten hier zuletzt einen Marktanteilsgewinn von 16,7 Prozentpunkten verzeichneten, verloren europäische Frachtfluggesellschaften um 5,7 Prozentpunkte.
Grundsätzlich unterscheidet der Report in der Entwicklung zwischen der Verkehrsentwicklung der General-Cargo- und der Express-Standorte: Während bei ersteren eine rückläufige Entwicklung zu beobachten ist, sind die Geschäftsaussichten fur die deutsche Expressfracht besser: Nicht zuletzt durch den boomenden Online-Handel verzeichnet sie eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Als Beispiel wird Leipzig genannt: Durch die Verlagerung des DHL Air Hubs von Brüssel nach Sachsen profitierte der Standort massiv. Aber auch Köln/Bonn – gemeinsam mit Frankfurt und Leipzig an der Spitze der europäischen Frachtstandorte – trug zu dieser erfreulichen Entwicklung bei.
Resümee von Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des BDL: „Die Politik muss umsteuern. Denn die nationalen Alleingänge bei Betriebsbeschränkungen und Luftverkehrssteuern verschlechtern massiv die Rahmenbedingungen fur deutsche Luftverkehrsunternehmen.“