Auf dem Linzer Flughafen Hörsching wurde im Oktober vergangenen Jahres der fünfte Luftfrachtterminal in Betrieb genommen, in dem sich das Geschäft sehr gut entwickelt, so die Bilanz von Dietmar Schram, Frachtleiter auf dem Airport der oberösterreichischen Landeshauptstadt. 1994 wurde der erste Terminal für das Aircargo-Handling aufgesperrt, im Oktober 2013 war es der nunmehr fünfte, der auf dem Linzer Flughafen noch mehr Platz für Luftfracht bietet. Nach wenigen Monaten Bauzeit wurde für sechs Millionen Euro eine 2.900 m2 große Halle mit Büros geschaffen, in denen beispielsweise cargo partner, ACS Logistics, Gebrüder Weiss und UTI Logistik ihre Aircargo-Geschäfte abwickeln.
Größter heimischer Regionalflughafen bei der Fracht
Mit beinahe 43.000 im Vorjahr umgeschlagenen Luftfrachttonnen ist Linz der größte regionale Flughafen Österreichs. Von diesem Volumen entfielen im Vorjahr 33.000 Tonnen auf Road-Feeder-Services auf der Straße und der kleinere Teil davon, nämlich 9.500 Tonnen, machte geflogene Fracht aus. Der Terminal fünf mit Frachthalle und zwei darüber liegenden Büroetagen war der vorläufige Höhepunkt der Expansionsphase.
Schram kündigt aber bereits weitere Investitionen an, sobald sie offiziell sind, werden sie bekannt gegeben, heißt es dazu. Flughafen-CEO Gerhard Kunesch weist darauf hin, dass vom weltweiten Gütertransportaufkommen die Luftfracht volumenbezogen gerade einmal ein Prozent ausmacht, der Warenwert dieser in Prozent geringen Menge aber 50 Prozent des gesamten weltweiten Gütertransportaufkommens repräsentiert.
Luftfracht als kräftiges Standbein
Im neuen Terminal stehen zwölf Verladerampen und zwei Sägezahnrampen zur Verfügung. Die Büroflächen dehnen sich auf 1.800 m2 aus, wozu noch weitere 1.700 m2 Allgemein- und Reserveflächen kommen. Luftfracht hat sich in Hörsching nach dem Passagierverkehr als zweites kräftiges Standbein entwickelt, das sich eigenen Angaben zufolge prächtig entwickelt. Mit dem neuen Terminal kann man gemeinsam mit der verladenden Wirtschaft weiterwachsen. "Unsere Hauptstärke liegt primär in unserem sehr gut geschulten Personal", betont Schram. Und das nicht nur beim manuellen Handling, sondern auch beim schreibtischseitigen Dokumentenhandling.
In Linz landen die größten Frachtmaschinen der Welt, zum Beispiel die Antonow 225. Vor dem neuen Terminal fünf waren seit Inbetriebnahme verschiedene Antonows zu sehen, die mit Autoteilen der Autozulieferindustrie beladen worden sind. Tiere, Wertsendungen, sperrige Güter, aber auch Sondertransporte sind in Linz willkommen und können dank der vorhandenen Infrastruktur nach internationalen Standards abgefertigt werden.
Fracht-Chartergeschäft soll ausgebaut werden
Dank seiner günstigen geografischen Lage sieht sich Linz als eine echte Alternative zu anderen Luftfracht-Hubs im europäischen Raum. Ziel ist es freilich, mehr Nur-Frachter-Services anzulocken und das Fracht-Chartergeschäft weiter auszubauen. Im Hinblick auf die zunehmende Internationalisierung hat Linz seine Marketingaktivitäten im Frachtbereich unter der Marke www.aircargocenter.com zusammengefasst. Der eigenständige Markenauftritt der Frachtsparte unterstützt die Marketingaktivitäten des Flughafens Linz im Frachtbereich.
Neu: Paletten-Scanner
Im Air-Cargo-Center finden sich drei Röntgengeräte für die Sicherheitskontrolle von Frachtgütern. Mit dem Großgerät werden komplette Euro-Paletten durchleuchtet. Der Flughafen setzt das neue Gerät nicht nur für die eigene Fracht ein, sondern bietet diesen Service auch Kunden an, die über keine eigenen Röntgengeräte verfügen.