Damit werden erstmals Pakete von GLS in nennenswertem Umfang mit dem Güterzug transportiert. „Die Überlegungen gab es schon lange, entsprechend genau haben wir dieses Pilotprojekt ausgearbeitet“, erklärt die für den Norden Deutschlands zuständige GLS-Regionalleiterin Melanie Menkhaus. „Wir erhoffen uns nach kleineren Versuchen in früheren Jahren vor allem neue Erkenntnisse und Messwerte hinsichtlich des emissionsarmen Langstreckentransports unserer Pakete.“
Testbetrieb mit zeitunkritischen Sendungen
Die Strecke zwischen Nürnberg und Hannover wurde als Teststrecke gewählt, weil sowohl am Start- als auch am Zielpunkt umliegende GLS-Depots unmittelbar erreichbar sind. An einer Ausweitung auf zusätzliche Strecken in Deutschland wird bereits gearbeitet.
Verladen werden derzeit noch ausschließlich zeitunkritische Sendungen. Die Traktion des Zuges übernimmt die DB Cargo AG.
Weniger Emissionen – mehr Nachhaltigkeit
Die Verlagerung von Paketvolumen auf die Schiene soll zukünftig als Teil der GLS-Nachhaltigkeitsambitionen eine immer größere Rolle einnehmen. Hierdurch können bis zu 80 Prozent der Emissionen eingespart werden, die im Transport sonst anfallen würden. Neben der Inbetriebnahme von Paketstationen und dem flächendeckenden Einsatz von E-Fahrzeugen sowie mit alternativen Antriebsarten könnte der Schienen-Versand zum langfristigen Standbein der GLS-Nachhaltigkeits-Ambitionen werden.
Ambitioniertes Ziel bis 2045
Chief Operating Officer Achim Dünnwald erläutert: „Das Thema Nachhaltigkeit spielt für unsere Kunden und Partner eine immer größere Rolle. Gepaart mit unseren eigenen Nachhaltigkeitszielen tragen wir dieser Entwicklung Rechnung, gehen gerne innovative Wege und kommen unserer Verantwortung für die Gesellschaft nach.“
GLS will bis 2045 vollständig emissionsfrei sein. Durch die Vermeidung und Reduzierung sowie Kompensation von Emissionen ist der Paketversand schon seit 2019 klimaneutral. Aktuell sind täglich rund 600 E-Fahrzeuge in über 50 deutschen Städten im Auftrag von GLS unterwegs. Neben Investitionen in die „letzte Meile“ arbeitet GLS nachdrücklich an zukunftsfähigen Konzepten für den Fernverkehr.
Unterstützung durch Kombiverkehr
Bei der Verwirklichung des Pilotprojekts kooperiert GLS mit der Kombiverkehr KG, einem der größten Anbieter intermodaler Verkehre in Deutschland und Europa. Das Frankfurter Unternehmen ermöglicht GLS die Buchung freier Stellplätze für einzelne Container, die klimafreundlich über das Schienennetz transportiert werden. „Bereits mit dem Rundlauf von einem Container mit einem Ladegewicht von sechs Tonnen werden auf den 440 Schienenkilometern zwischen Hannover und Nürnberg bei 100 Prozent Elektrotraktion 350 Kilogramm CO2 eingespart. Hochgerechnet auf das Jahr entspricht dies rund 85 Tonnen Kohlendioxid, die nicht emittiert werden. Mit jedem Container, den GLS zukünftig auf die Schiene bringt, werden so die Kundenanforderungen an einen grünen Pakettransport erfüllt“, so Kombiverkehr-Geschäftsführer Alexander Ochs.