Ein Viertel aller Transporte läuft in Österreich über Pipelines

Pipelines sind in Österreich meistens nur ein Thema, wenn ein großes internationales Projekt wie Nabucco scheitert oder, wie kürzlich, der Vertrag für South Stream unterschrieben wird. Dabei wird mittlerweile rund ein Viertel des gesamten Transportleistung Österreichs über Öl-, Gas- und Produktenpipelines abgewickelt. Lautlos, emissionsfrei und damit sehr umweltfreundlich und mit sehr niedrigen Betriebskosten. Mit 17,84 Milliarden Tonnenkilometer kam die über Rohrleistungen befo?rderte Gütermenge 2013 fast an die der Schiene heran.

Wie bei der Straße und der Schiene ist Österreich auch beim Verkehrsträger Pipeline ein wichtiges Transitland. So werden 40 Prozent des Rohölbedarfs Deutschlands (für Bayern und Baden- Württemberg sind es sogar 100 Prozent) und der Tschechischen Republik über die TAL (Transalpine Ölleitung) gedeckt. 2013 versorgte die TAL acht Raffinerien mit 41,3 Mio Tonnen Rohöl und ersparte den versorgten Regionen 8.000 LKW-Fahrten täglich.

Wenig bekannt ist die 172 Kilometer lange Produktenleitung West (PLW), die jährlich rund 1,3 Mio Tonnen Mineralölprodukte wie Benzin, Diesel, Heizöl vom Tanklager Wien-Lobau ins Tanklager St.Valentin transportiert, von wo Teile Westösterreichs und Zentraleuropas versorgt werden. Die PLW spart damit täglich 152 Fahrten mit Tankfahrzeugen ein.

84 Prozent, das sind rund 6,1 Milliarden m3, des österreichischen Gasverbrauchs mussten 2013 importiert werden. 82 Prozent dieser Importe kommen aus Russland, die restlichen 18 Prozent aus Norwegen und anderen Ländern. Das russische Gas kommt aus Westsibirien und wird per Rohrleitung über 4000 Kilometer zum Übernahmepunkt Baumgarten in Österreich transportiert, von wo aus es innerhalb Österreich verteilt, aber auch nach Westeuropa via WAG (West Austria Gasleitung) weitergeleitet wird. In Baumgarten soll ab 2017 auch das über South Stream kommende Gas in das Netz eingespeist werden.