Durch die Digitalisierung und Automatisierung vieler Prozesse kann die Luftfracht bedarfsgerechter operieren und Ressourcen schonen. Zudem entlasten autonome Systeme menschliche Arbeitskräfte bei ihren täglichen Aufgaben. Auf diese Weise lässt sich auch die zunehmende Komplexität besser bewältigen. Bei einer aktuellen Veranstaltung des Aircargo Club Deutschland (ACD) in Frankfurt am Main ging es um dieses Thema und digitale Innovationen in der Luftfracht. Harald Sieke, Abteilungsleiter Luftverkehrslogistik des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik, referierte über aktuelle Forschungsprojekte. Er ist davon überzeugt, dass neue Technologien weitreichende Verbesserungen mit sich bringen werden: „Wir erleben gerade den Beginn des Zeitalters der Künstlichen Intelligenz und damit grundlegende Veränderungen. Vor allem die Automatisierung ist ein wichtiges Thema, denn sie trägt letztendlich dazu bei, den Fachkräftemangel spürbar zu reduzieren und die gesamte Luftfracht effizienter zu organisieren. Auf diese Weise erhalten wir die Leistungsfähigkeit dieser für uns alle wichtigen Branche.“
Während der Veranstaltung bezog sich Sieke unter anderem auf eine Studie des Fraunhofer Institut IML zur Erforschung des Potenzials von elektrischen fahrerlosen Transportsystemen (eFTS) an Flughäfen. Mithilfe solcher Systeme lassen sich viele Abläufe vereinfachen und effizienter gestalten. Allerdings ist es nicht immer möglich oder sinnvoll, alle Bereiche zu automatisieren. Vielmehr ergänzen sich Mensch und KI-Prozesse gegenseitig. Sieke sieht darin große Chancen: „Eine digital vernetzte und automatisierte Logistik ist nicht nur hoch effizient, sondern bringt auch völlig neue Berufsfelder mit sich und macht die Arbeitswelt wesentlich komfortabler.“ Für Christopher W. Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland, gibt es in diesem Bereich jedoch noch Nachholbedarf: „Der Umgang mit der Künstlichen Intelligenz wird für die Fachkräfte von morgen immer wichtiger. Diesen Aspekt muss die Branche stärker hervorheben, um das Image zu verbessern und sie für die junge Generation attraktiver zu machen“.