Dass das nach eigenen Angaben zweitgrößte Bahnunternehmen der Schweiz schwarze Zahlen ausweist geht auf auf die 2012 eingeleiteten Sanierungsschritte zurück, die im Vorjahr mit 21 Mio. Franken Einsparungen die Bilanz sichtbar schöner macht. Profitabel war die BLS im vergangenen Jahr in den Bereichen Regionaler Personenverkehr Schiene und Straße, Infrastruktur sowie im Güterverkehr.
BLS-Präsident Rudolf Stämpfli bezeichnete das Ergebnis als "zufriedenstellend". Sehr erfreulich sei, dass die BLS im Kerngeschäft Güterverkehr rentabel arbeite. Es brauche aber weitere Effizienzsteigerungen. Für ein Unternehmen mit einem Umsatz von fast einer Milliarde Franken sei ein Gewinn von 3,3 Millionen Franken nicht gerade als groß zu bezeichnen, räumte der Manager anlässlich der Bilanzpräsentation in Bern ein. BLS will deshalb am definierten Ziel, bis 2015 insgesamt 50 Millionen Franken einzusparen, festhalten. Das Unternehmen braucht Gewinne, um Investitionen tätigen zu können und die Kosten im Griff zu halten.
Cash-Cow Intermodaler Güterverkehr
Der Güterverkehr brachte im Vorjahr das Geld in die Kasse. BLS Cargo, die Gütersparte der BLS AG erzielte 2013 einen Gewinn von 1.5 Mio. Franken (1,2 Mio. Euro) und kehrte damit in die Gewinnzone zurück. Bedeutende Neuaufträge auf der Basis innovativer Angebote, Wachstum in allen Verkehrssegmenten, die gute Verfügbarkeit der Infrastruktur sowie ein konsequentes Kostenmanagement trugen zum erfreulichen Resultat bei, heißt es dazu.
BLS Cargo erzielte 2013 bei einem Umsatz von 182 Mio. Franken ein positives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 2.6 Mio. Franken (2012 Minus 1.9 Mio. Franken). Die Verkehrsleistung der BLS Cargo ist im Vorjahr gegenüber 2012 um fünf Prozent auf 3492 Mio. Nettotonnenkilometer zurückgegangen. Zum Wachstum haben die beiden Marktsegmente "Transitverkehr" sowie "Binnen-, Import- und Exportverkehr" beigetragen.
Auffallend hoch waren die Wachstumsraten im Kombinierten Verkehr auf der Lötschbergachse. Der unbegleitete Kombi-Verkehr legte um elf Prozent zu, die Rollende Landstraße transportierte sogar um 15 Prozent mehr Lkw auf der Schiene. Ein Grund für diese Zuwachsraten ist die Tatsache, dass diese wichtige Bahnroute im Jahr 2012 teilweise gesperrt war und 2013 wieder ein voller Betrieb möglich war. BLS Cargo sieht sich in einer Vorreiterrolle in Europa, was die Abwicklung von intermodalen Verkehr auf definierten Korridoren durch die Schweiz betrifft. BLS Cargo bietet innovative Produktionskonzepte und fährt grenzüberschreitend mit den Lokomotiven von Holland bis nach Italien.
"Mit diesen neuen Aufträgen können die im Dezember 2013 weggefallenen, unrentablen Gotthard-Verkehre im Auftrag von DB Schenker Rail im 2014 zu einem wichtigen Teil kompensiert werden", kommentiert BLS Cargo-CEO Dirk Stahl die Entwicklung. BLS Cargo ist stark auf die Route von Rotterdam in den Großraum Genau fixiert. "Wir erfüllen damit ein zentrales Bedürfnis der Kunden im liberalisierten Markt", betont Stahl.
Der Wegfall der Gotthard-Verkehre von DBSR hat 2013 zu einer Neuausrichtung der Beziehung DBSR - BLS und zum Austritt von deren Vertretern aus dem Verwaltungsrat der BLS Cargo AG geführt. DB Schenker Rail ist aber weiterhin mit 45 Prozent am Aktienkapital von BLS Cargo AG beteiligt.