Könnte die Zustellung von Paketen im Stadtgebiet in naher Zukunft mit einem unbemannten E-Fahrzeug funktionieren? Seit Juli führen ExpertInnen der Technischen Universität in Graz zu diesem Thema umfangreiche Praxis-Tests durch. Finanziert wird das Projekt von der Österreichischen Post und der Energie Steiermark. Das Ergebnis: Ein eigens adaptiertes, innovatives E-Mobil, „made in styria“.
Jetzt wurde der grün-gelbe „E-Post-Roboter auf Rädern“ erstmals der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt. Der Prototyp des vollautonomen „Jetflyers“ aus dem weststeirischen Unternehmen i-Tec Styria – das Fahrzeug wird in seiner Ur-Variante von der Post bereits seit geraumer Zeit eingesetzt – navigiert in Schrittgeschwindigkeit selbstständig und ohne Fahrer zu unterschiedlichen, programmierten Zielen in der Grazer Innenstadt. Die Adressaten werden bei der Ankunft des Fahrzeugs per SMS informiert und können ihr Paket selbst aus den Boxen entnehmen.
Das Grundkonzept für den autonomen Jetflyer ist im Rahmen einer Diplomarbeit am Institut für Softwaretechnologie entstanden. Konkret wurde ein handelsüblicher Jetflyer in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fahrzeugtechnik umgebaut: Paketboxen wurden montiert, wofür der Fahrersitz verkleinert wurde. Sensorik und Rechner mit entsprechender Software für die autonome Steuerung und die Navigation des Fahrzeuges (automatische Ortsbestimmung im urbanen Raum mittels Karten und Lasersensoren, effiziente Routenplanung und zuverlässige Vermeidung dynamischer Hindernisse) wurden integriert. Das freie, autonome Navigieren im urbanen Raum stellt im Vergleich zu Indoor-Umgebungen durch die erhöhte Komplexität und Dynamik der Umgebung eine große Herausforderung dar.