Die "Autocontact" als Branchentreff der steirischen Automobilindustrie feierte heuer ihr 10-jähriges Bestehen und ging in Bad Radkersburg über die Bühne.
Den Auftakt bildeten gestern Betriebsbesichtigungen beim slowenischen Aluminiumverarbeiter Talum und der Radkersburger Metallwarenfabrik. Im Rahmen eines Netzwerkabends mit prominenten Vertretern aus Politik und Wirtschaft wurde die Bedeutung der steirischen Automobilbranche für die Steiermark deutlich. Der neue Geschäftsführer des ACstyria Wolfgang Vlasaty und Landesrat Christian Buchmann konnten dabei 230 Gäste begrüßen.
„Der Mobilitätssektor sichert in der Steiermark über 50.000 Arbeitsplätze und ist mit einem Umsatz von rund 15 Milliarden Euro pro Jahr ein wesentlicher Motor für den Wirtschaftsstandort. Wir haben in der Steiermark Gesamtfahrzeug-Kompetenz von der Forschung und Entwicklung über das Design bis hin zur Produktion. Die Automobilindustrie ist derzeit von einem tiefgreifenden Wandel geprägt. Die Automatisierung von Fahrzeugen und die Weiterentwicklung alternativer Antriebstechnologien verändern Produktionsprozesse. Innovation ist daher in Zukunft mehr denn je der Schlüssel für Wachstum und Arbeitsplätze und hier können unsere Unternehmen im internationalen Vergleich eine führende Rolle spielen“, so Landesrat Buchmann.
Auch Wolfgang Vlasaty betonte die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung: „Im Rahmen der stringenten Weiterverfolgung der Mobilitätsstrategie des Landes Steiermark ist es eine wesentliche Aufgabe des steirischen Automobilclusters ACstyria, unsere Partner fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft. Dazu gehören selbstverständlich solch hochkarätig besetze Netzwerkveranstaltungen wie die Autocontact.“
Steirische Preisträger beim Johann Puch Automotive Award
Beim von Magna Steyr gemeinsam mit dem ACstyria verliehenen Johann Puch Automotive Award konnten auch steirische Forschungseinrichtungen und Unternehmen groß aufzeigen:
Martin Leitner (Montanuniversität Leoben) gewann in der Kategorie Open Innovation den zweiten Preis für eine Simulation des Herstellprozesses geschweißter Strukturbauteile. Jürgen Lackner und Wolfgang Waldhauser (Joanneum Research) errangen in derselben Kategorie gemeinsam mit Karl-Heinz Semlitsch (Secar Technologie GmbH) den 5. Preis mit einer Arbeit über verschleißbeständige Kohlefaser-Komposit-Bauteile.
Sieger in der Kategorie Open Innovation wurde Stéphane Foulard (TU Darmstadt), der zur Lebensdauervorhersage von Fahrzeugkomponenten ohne zusätzliche Hardware forschte. In der Kategorie Master-/Diplomarbeiten wurde David Harsch (ETH Zürich) ausgezeichnet. Das Thema seiner Arbeit: Realitätsnahe stochastische Simulation eines Blechumformteils und Metamodellierung zur Prozessregelung. Die Festrede für die Preisträger wurde von Karl-Friedrich Stracke (President Fahrzeugtechnik & Engineering bei Magna Steyr) gehalten.
Hochkarätige Referenten
Am zweiten Veranstaltungstag gaben acht spannende Vorträge einen Einblick in die Anforderungen an eine moderne Wertschöpfungs- und Lieferkette in der Automobilindustrie:
Alexander Kösling, Vice President für Supply Chain Management bei der Daimler AG referiert über das Supply Chain Management bei Mercedes-Benz Cars. Als besondere Herausforderungen sieht er u.a. die steigende Komplexität und Varianz von Fahrzeugen, die Globalisierung der Produktion sowie die fortschreitende Digitalisierung. Im Fokus steht neben der Absicherung dieser operativen Logistikfunktionen, die frühzeitige Einbindung in den Produktentstehungsprozess sowie bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung des globalen Produktionsnetzwerks.
Michael Druml, Director Global Purchasing & Logistics bei Magna Steyr und Wolfgang Kienreich, Director Business and Markets (Know Center) zeigten völlig neuen Möglichkeiten von Kooperationen und Wertschöpfungen im Zeitalter von Smart Factories, Cyberphysical Systems und dem Internet der Dinge auf.
Die weiteren Referenten (Schaeffler-LuK, Continental, DHL, HYVE, Siemens, Remus, voestalpine, Bernecker + Rainer, EFS sowie der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland) spannen einen Bogen von Connected Vehicles bis zur Cyber Security.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema Future Automotive Supply Chain – mit Christian Berger (CEO Marsh Austria), Peter Bernscher (Vorstand voestalpine Metal Forming), Angelika Kresch (CEO Remus), Leonhard Muigg (Digital Enterprise & I4.0 Coordination bei Siemens) und Hermann Obermair (General Manager bei Bernecker + Rainer).