Die Veranstaltung begleitete die neue Kampagne der Asfinag "Handy weg vom Steuer", wobei das Telefonieren am Steuer nur eine von vielen möglichen gefährlichen Ablenkungen ist.
Wie gefährlich und gleichzeitig unterschätzt Ablenkung beim Steuern eines Kraftfahrzeuges ist, erläuterte der Gründer und CEO von Audio Mobil, Thomas Stottan, in seiner Präsentation eindrucksvoll. Da die weitere Ausstattung der Fahrzeuge mit modernen Kommunikationsmittel als Voraussetzung für eine effiziente und sichere Mobilität nicht aufzuhalten ist, müsse deshalb die "Humanisierung der Technik" das Ziel sein. Stottan: "Das menschliche Gehirn kann nur einen Bruchteil der mit den Sinnen aufgenommenen Informationen verarbeiten."
Dass die "Maschine" dem Menschen angepasst wird, und nicht umgekehrt, erschien auch dem Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherrheit (KfV), Othmar Thann, extrem wichtig. Man solle aber auch nicht übertreiben und die Ausweitung der Kommunikationsmöglichkeiten im Fahrzeug verteufeln: "Abgelenkt kann ich schließlich auch durch eine schöne Landschaft werden!" Klaus Schierhackl, Vorstandsdirektor des Asfinag, verwies darauf, dass heute Autobahnen und Schnellstraßen ohnehin "fehlerverzeihend" gebaut würden. "Wenn der Fahrer wegschaut, lässt sich das aber durch nichts kompensieren!" Die Asfinag versuche durch Reduktion der Werbeflächen, durch klare, schnell zu erfassende Wegweiser und Fahrbahnmarkierungen das Wegschauen zu verhindern.
Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessensvertretung, strich heraus, dass die Unfallgefahr durch Ablenkung mittlerweile ein Thema für alle Verkehrsteilnehmer, also auch für Radfahrer und Fußgänger sei, wie das Unfallgeschehen leider zeige. Das Problem ließe sich daher auch nicht mit höheren Strafen fürs Handytelefonieren in den Griff bekommen. Wiesinger: "Andere Ablenkungen sind schwerer festzustellen und zu bestrafen, aber nicht weniger gefährlich!"