In dem Pilotversuch werden mehrere Güterwagen mit einer großen Vielfalt an Sensoren und Kommunikationstechnologien ausgerüstet, um zu ermitteln, wie sich die digitale Technik am besten in den Betrieb des Kombinierten Verkehrs integrieren lässt und wie Prozesse dadurch weiter verbessert werden können. Die Sensoren überwachen beispielsweise den Zustand des Bremssystems während der Fahrt und zeichnen den Kilometerstand auf, um jederzeit den genauen Standort zu bestimmen. Getestet werden die „Smart Waggons“ im Rahmen der Dienstleistungen und Transporte, die TX Logistik im Kombinierten Verkehr erbringt. Mit diesem Einsatz der Wagen sollen möglichst aussagekräftige Daten aus dem Alltagsbetrieb erhoben werden. Die erfassten Daten werden auch direkt für die vorausschauende Wartung und die betriebliche Effizienz genutzt.
Ein besonderer Fokus wird auf die für den KV wichtige Stützbocküberwachung gelegt. Die digitale Technik überprüft dabei die korrekte Position des Königszapfens, Veränderungen des Verriegelungszustands sowie den Beladezustand. Darüber hinaus wird das Ziel verfolgt, vom „intelligenten Waggon“ zum „intelligenten Zug“ überzugehen, bei dem jeder Waggon mit den anderen Waggons sowie mit dem Lokführer verbunden ist, um den automatischen Bremstest und die Überwachung der Zugdynamik während der Fahrt zu ermöglichen.
Auf Basis dieses Datenpools sollen mögliche weitere Anwendungsfelder zur Prozessverbesserung im Kombinierten Verkehr identifiziert werden. Durch die Einbindung verschiedener Experten aus den Bereichen Wagenmanagement, IT, Datenanalyse und Betrieb sowie mithilfe neuester Techniken des maschinellen Lernens wird erwartet, weitere Potenziale in diesem Bereich zu erschließen. Der Pilotversuch wird als Pionierprojekt für die Erfassung einer solch große Datenvielfalt direkt aus dem Betrieb des Kombinierten Verkehrs gesehen. Das Projekt für einen intelligenteren Güterzug ist auf eine Laufzeit von 15 Monaten ausgelegt. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 erwartet.