Im Rahmen eines Pilotprojektes fahren seit dem 10. August E-Lastenräder mit gelb-grünen Anhängern der Österreichichen Post durch die Grazer Innenstadt. Auf diese Art und Weise wird eine neue, nachhaltige Art der Zustellung getestet. „Wir arbeiten laufend daran, unser gesamtes Logistiksystem noch ressourcenschonender und nachhaltiger auszurichten und Klimaschutz weiter in unser Kerngeschäft zu verankern. Mit Graz wird ab Mitte 2021 in der ersten Landeshauptstadt Österreichs zu 100 Prozent CO2-frei zugestellt. Und zwar alle Briefe, Pakete und die gesamten Werbepost. Mit unserem Pilotprojekt City Hub Graz starten wir jetzt zudem ein System, das einen Schritt weiterdenkt. Wir verzichten nicht nur generell auf CO2- und Lärmemissionen, wir reduzieren zudem Leerfahrten und somit den städtischen Verkehr im Gesamten“, erklärt Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post den vielschichtigen Mehrwert des Projekts. „Als Klimainnovationsstadt unterstützen wir natürlich auch innovative, klimaschonende und smarte Stadtlogistikkonzepte. Dieses gemeinsame Pilotprojekt innerhalb der Altstadt-Zone soll der Startschuss für eine CO2-freie Logistik im gesamten Stadtgebiet sein. Damit wäre Graz 2021 österreichweit die erste Stadt, in der das gelingt. Als Bürgermeister freut es mich sehr, dass die Post diesen Weg gemeinsam mit der Stadt Graz beschreitet und massiv in immissionsfreie Fahrzeuge und sanfte Mobilität investiert“, so Siegfried Nagl, Bürgermeister von Graz.
Weniger Stadtverkehr
Während des Pilotbetriebes werden die Pakete für den definierten Testbereich in der Grazer Innenstadt im Logistikzentrum Steiermark in Kalsdorf in spezielle Behälter vorbeladen. Diese stehen dann am City Hub im Grazer Stadtgebiet zur Übernahme durch die Zusteller bereit. Unterwegs sind die Postler mit unterschiedlichen Fahrzeugen. Zum Einsatz kommen sowohl E-Bikes mit innovativen Anhängerlösungen, die mit flexiblen Modulen beladen werden können, als auch ein straßentaugliches Deichselgerät, die vom Zusteller zu Fuß gezogen wird. Dank des City Hubs müssen die Zusteller nicht mehr zwischen Kalsdorf und Graz hin- und zurückfahren, sondern starten und beenden ihren Arbeitstag in der Grazer Innenstadt. Das vermeidet unnötige Leerfahrten und optimiert die Zustelltour. Die genutzten E-Räder sind mit einer innovativen Anhängerlösung mit flexiblen Modulen ausgestattet.
Das Projekt setzt auf den Erkenntnissen des Tests „City Hub Wien“ auf und wurde weiterentwickelt sowie an die Grazer Gegebenheiten angepasst. Beim Test in Wien wurden im vergangenen Jahr im 3. Wiener Gemeindebezirk Pakete von einem zentralen Umschlagplatz aus per E-Lastenrad zugestellt. Die Zustellung mit dem E-Lastenrad konnte dabei eine komplette Tour mit dem Transporter ersetzen. Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert und im Rahmen des Programms „Logistikförderung“ durch die Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) abgewickelt.
Graz: CO2-frei ab 2021
Bereits seit 2011 stellt die Österreichische Post alle Sendungen innerhalb Österreichs CO2-neutral zu und war damit Vorreiter unter den Postgesellschaften. Das nächste Ziel ist eine CO2-freie Zustellung bis zum Jahr 2030. Bis dahin kommen auf der letzten Meile ausschließlich E-Fahrzeuge oder Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zum Einsatz. Dieses Ziel wird in der steirischen Landeshauptstadt schon deutlich früher erreicht. Bereits ab August 2021 wird die gesamte Postzustellung in Graz CO2-frei erfolgen. Möglich ist das durch die weitere Umrüstung des Post-Fuhrparks auf E-Fahrzeuge. So sind mit Oktober 2020 42 neue E-Fahrzeuge an der Post Verbundzustellbasis in Graz in Betrieb. Abgeschlossen wird die Umstellung im August 2021 mit der Inbetriebnahme von weiteren ca. 100 Fahrzeugen im Logistikzentrum Kalsdorf, sodass dann in Graz rund 160 E-Fahrzeuge für die Post im Einsatz sind und die gesamte Zustellung CO2-frei erfolgt. Die Umstellung wird durch Förderungen des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) unterstützt.