In den vergangenen Jahren wurden die Wälder Südtirols von einer massiven Borkenkäfer-Plage heimgesucht. Damit diese nicht weiteren Schaden anrichten, wird aktuell im Rekordtempo abgeholzt. Allerdings stoßen die Südtiroler Sägewerke mit diesen Mengen an ihre Grenzen – allein vergangenes Jahr kamen fünf Millionen Kubikmeter zusammen. Das Holz muss deshalb aus Südtirol zu anderen Sägewerken außerhalb der Region transportiert werden, um weiter verarbeitet werden zu können. Und das am besten mit der Bahn – doch der Bahnhof Bozen ist seit Jahren stillgelegt, weshalb de facto keine Schienentransporte in diesem Raum stattfinden konnten.
Gemeinsam für ein Ziel
Durch die gemeinsame Zusammenarbeit der Rail Traction Company (RTC), der Rete Ferroviaria Italiana (RFI) und der Rail Cargo Group (RCG) sowie der Autonomen Provinz Südtirol und der Stadt Bozen konnten innerhalb der letzten Monate der Güterbahnhof Bozen revitalisiert und die Gleise wieder zum Leben erweckt werden. Der erste Holzzug hatte nun Premiere und fuhr von Südtirol über den Brenner nach Nordtirol – mehrmals wöchentlich werden ab sofort mit 17 Waggons pro Zug weitere Transporte auf der nachhaltigen Schiene durchgeführt. Perspektivisch ist geplant, auch über andere Grenzübergange wie Tarvisio Transporte nach Österreich abzuwickeln.
Gut für die Umwelt und die Region
Diese Logistiklösung spart pro Woche über 100 Lkw-Fahrten ein – Transporte, die zuvor über den Brenner abgewickelt wurden. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Entlastung des Transitverkehrs sowie für Anrainer in der Region. Ein Vorzeigebeispiel, das beweist, dass auch innerhalb relativ kurzer Zeit eine flexible Schienenlösung realisierbar ist, wenn alle Partner über Landesgrenzen hinweg an einem Strang ziehen.