Franz Staberhofer, VNL-Obmann, unterstrich: „Etwa 50 Prozent der heimischen Unternehmen setzen bereits auf den Schienengüterverkehr oder planen, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren. Dennoch besteht bei rund einem Viertel noch Potenzial, auf den Schienengüterverkehr zu setzen. Hier ist vor allem ein intelligenter Verkehrsmix notwendig, um den nachhaltigen Transport auf der Schiene ausbauen zu können. Viele Unternehmen optimieren bereits die Auslastung ihrer Laderäume (über 80 Prozent der Unternehmen) und reduzieren Leerfahrten (80 Prozent), während auch die Optimierung von Lagerflächen und die Steigerung der Energieeffizienz (70 Prozent) wichtige bereits durchgeführte Ansatzpunkte sind.“
Ohne Logistik läuft gar nichts
„Logistik ist der Blutkreislauf der Wirtschaft: Sie versorgt die Unternehmen mit den erforderlichen Ressourcen für die Produktion und sorgt für den Transport der fertigen Produkte zu den Kunden. Auch für die Versorgung der Bevölkerung durch Belieferung des Handels ist Logistik unverzichtbar. Nicht zuletzt benötigen auch digitale Geschäftsmodelle analoge Standorte zur Unterstützung“, betont Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.
Vernetztes Denken erforderlich – generell …
„Gerade der Standort Oberösterreich zeigt, dass Logistik vernetzt betrachtet werden muss: In unserem Bundesland kreuzen sich vier Achsen des internationalen Straßenverkehrs, ebenso queren Achsen des internationalen Bahnverkehrs Oberösterreich. Mit dem Flughafen Linz-Hörsching verfügt Oberösterreich weiters über einen der größten Cargo-Flughäfen Österreichs sowie in Wels über den bundesweit größten Container-Terminal für die Rollende Landstraße. Abgerundet wird der Logistikstandort OÖ mit dem trimodalen Hafen in Enns, der eine Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserstraße bietet“, so Landesrat Achleitner.
… und in puncto Klimaschutz
„Vernetztes Denken ist auch dann unerlässlich, wenn es um die Reduktion der Emissionen in der Logistik geht: Wenn weniger CO2 in Luft ist, dann erhält der Blutkreislauf der Wirtschaft noch mehr Sauerstoff. Dazu müssen wir nicht nur die Verkehrsträger noch besser aufeinander abstimmen, sondern auch auf neue Technologien wie zum Beispiel Wasserstoff setzen. Wobei wie beim Individualverkehr auch hier die Technologieoffenheit wichtig ist“, unterstreicht Landesrat Achleitner.
„Wir müssen zu Energieproduzenten werden“
„In Anbetracht der wärmsten Herbsttage der Messgeschichte wird klar: Wir alle müssen in puncto Emissionsreduktion dringend handeln! Die Studie des VNL gibt uns drei Hebel in die Hand: Vermeiden, verlagern und verbessern. Dafür müssen wir die Logistik in Summe effizienter gestalten, uns für innovative Technologien öffnen und vermehrt zu Energieproduzenten werden. Wenn wir etwa die Flächen aller heimischen Logistikunternehmen mit Photovoltaikmodulen und dazugehörigen Speichern ausstatten, könnten wir eine Energieproduktion erreichen, die es mit den stärksten Wasserkraftwerken Österreichs aufnehmen kann“, so Peter Umundum, stellvertretender Sprecher des VNL-Beirats und Vorstandsdirektor für Paket & Logistik der Österreichischen Post AG
Studiendetails
Unter dem Studientitel „Maßnahmen & Trends zur Emissionsreduktion und -bewertung in der TUL-Logistik – Eine Analyse österreichischer Unternehmen“ (siehe: http://bit.ly/40pSZfF) analysierte das Logistikum den Status quo sowie die geplanten Maßnahmen und Trends österreichischer Unternehmen hinsichtlich Emissionsreduktionen und -bewertungen im Transport, Umschlag und in der Lagerlogistik. Insgesamt waren 1.600 Bedarfsträger eingeladen, an der Befragung teilzunehmen. Eine Rücklaufquote von 9,4 Prozent ergab 151 auswertbare Fragebögen, welche vollständig ausgefüllt und in die Studienauswertung aufgenommen wurden. Die Fragen wurden überwiegend von leitenden Logistik- bzw. SCM-Managern (43 Prozent), Geschäftsführern (16 Prozent), Einkaufsleitern (8 Prozent) und Logistik-Mitarbeitern (5 Prozent) beantwortet. 28 Prozent der Befragten waren in sonstigen Funktionen tätig. 46 Prozent der befragten Unternehmen berechnen bzw. monitoren ihre Emissionen. Bei den Dekarbonisierungsmaßnahmen überwiegen Vermeidungs- und Verbesserungsmaßnahmen gegenüber Verlagerungsmaßnahmen.