Die Entwicklung gleicht der weltweiten Tendenz, nach der sich die negativen Auswirkungen der globalen Krisen bei der Nachfrage weiterhin bemerkbar machen. In Deutschland sehen die Zahlen sogar noch etwas schlechter aus. Die Verringerung bei den umgeschlagenen Waren führt im zweiten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert zu Umsatzrückgängen von rund sechs Millionen Euro auf aktuell rund 38,3 Millionen Euro bei den VACAD-Mitgliedern. Auch die Personalentwicklung ist betroffen. So ging im zweiten Quartal 2023 die Beschäftigtenzahl bei den Mitgliedsunternehmen des Verbands um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert zurück. Ende Juni waren gut 3.100 Personen bei den Luftfrachtabfertigern angestellt.
Bei den Nachbarn sieht es besser aus
„Das bisherige Jahr ist weiter von Unsicherheiten geprägt, die sich bei der Luftfrachtabfertigung bemerkbar machen. Nach den Rekord-Tonnagen 2021 und dem Rückgang im Jahr darauf befinden wir uns weiter im Wellental. Stetig wechselnde Auftragslagen sind zwar in der Luftfrachtbranche nichts Ungewöhnliches. Dennoch beobachten wir besorgt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im benachbarten Ausland schneller verbessern als bei uns. Umso wichtiger ist es, jetzt die richtigen Stellschrauben zu drehen, damit wir bei wieder anziehenden Tonnagen im europäischen Wettbewerb mithalten können,“ sagt VACAD-Vorsitzender Claus Wagner.
Maßnahmen dringend erforderlich
Daher fordert der Verband etwa Beschleunigungen bei der Zuverlässigkeitsüberprüfung für Arbeitnehmende im Luftverkehr, um im hart umkämpften Personalmarkt nicht ausgebremst zu werden. Auch die zu Ungunsten des deutschen Frachtstandorts unterschiedliche Auslegung der EU-Durchführungsverordnungen führe dazu, dass Logistiker und Airlines Warenströme von deutschen Flughäfen weg und ins Ausland verlagern.