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Logistikstandort Österreich stärken!

Foto: Lagermax
Die Speditions- bzw. Logistikbranche fordert von der kommenden Bundesregierung zukunftssichernde Rahmenbedingungen inklusive der Priorisierung von Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit, so der deutliche Appell von Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.
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Der Zentralverband Spedition & Logistik fordert die kommende Bundesregierung auf, dem Logistikstandort Österreich in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besondere Aufmerksamkeit zu widmen, so ZV-Präsident Alexander Friesz.

Eine starke und zukunftsfähige Logistikbranche ist die Grundlage für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft, Versorgungssicherheit und die Erreichung der Klimaziele. Es bedarf gezielter Maßnahmen in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, Ökologisierung, Raumordnung und Infrastrukturmanagement, um die Rolle Österreichs als zentraleuropäische Logistikdrehscheibe nachhaltig zu stärken.

1. Wettbewerbsfähigkeit stärken: Österreich als Logistik-Hub positionieren
Die Logistikbranche trägt mit einer Bruttowertschöpfung von 18,7 Milliarden Euro wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität Österreichs bei. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu sichern und auszubauen, fordert der Zentralverband Spedition & Logistik:

  • Garantierte Rechts- und Planungssicherheit: Die Bundesregierung muss eine klare Roadmap für die Stärkung der Lieferketten erstellen und die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessern. Dazu zählt auch die Einrichtung eines Logistik-Stakeholder-Gremiums zur besseren Abstimmung zwischen öffentlicher Hand und Logistikbranche.
  • Beschleunigte Genehmigungsverfahren: Langwierige Verfahren für Infrastrukturprojekte hemmen Investitionen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Der Bund muss gemeinsam mit den Ländern eine einheitliche und effiziente Regelung schaffen.
  • Maßnahmen zur Entbürokratisierung: Bürokratische Hindernisse, insbesondere im internationalen Güterverkehr, müssen reduziert werden, um Kosten zu senken und Prozesse zu beschleunigen.

2. Ökologisierung des Güterverkehrs: Nachhaltige Logistiklösungen fördern
Die Logistikbranche unterstützt die politischen Klimaziele und sieht sich in der Verantwortung, zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs beizutragen. Hierfür fordert der Zentralverband:

  • Gesamtkonzept: Die Bundesregierung muss umgehend für eine konsequente und koordinierte Ökologisierung des Güterverkehrs sorgen und dabei alle vorhandenen technologischen, rechtlichen, digitalen und multimodalen Potenziale nützen
  • Förderung alternativer Antriebe: Technologieoffene Forschung und Entwicklung müssen ebenso unterstützt werden wie der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur für emissionsfreie Lkw.
  • Zweckbindung von Einnahmen: Gelder aus der Lkw-Maut und anderen Abgaben sollten zweckgebunden für nachhaltige Investitionen in die Logistikinfrastruktur eingesetzt werden.
  • Nachhaltigkeit auf der Straße fördern: Neben einer Verbesserung der Schienenlogistik bleibt der Straßengüterverkehr dominant. Maßnahmen wie die Zulassung aerodynamischer und energieeffizienter Fahrzeuge sowie die Flexibilisierung von Fahrverboten können CO₂-Emissionen erheblich reduzieren.

3. Raumordnung: Flächen für Logistik sichern
Die Verfügbarkeit geeigneter Flächen ist ein zentraler Faktor für eine leistungsstarke Logistik. Der Zentralverband fordert:

  • Bundesweite Regelungen für Logistikflächen: Einheitliche Widmungsregelungen und eine effizientere Raumplanung sind erforderlich, um geeignete Standorte für Logistikzentren und Infrastruktur langfristig zu sichern.
  • Flexiblere Verfahren: Genehmigungsprozesse für neue Logistikstandorte müssen beschleunigt und durch klare rechtliche Vorgaben abgesichert werden.
  • Koordinierte Planung: Maßnahmen der Raumordnung müssen stärker mit Verkehrs- und Infrastrukturprojekten verknüpft werden, um Synergien zu schaffen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

4. Infrastrukturmanagement: Engpässe und Baustellen effizient bewältigen
Eine leistungsfähige Infrastruktur ist das Rückgrat der Logistik. Um die Baustellenproblematik und Verkehrsüberlastung zu entschärfen, fordert der Zentralverband:

  • Bessere Baustellenkoordination: Eine engere Abstimmung zwischen ASFINAG, ÖBB und der Logistikbranche ist unerlässlich, um Engpässe und Staus zu vermeiden.
  • Flexibilisierung von Fahrverboten: Das Nachtfahrverbot für LKW sollte überprüft und angepasst werden, um Verkehrsstaus zu reduzieren und die Effizienz der Lieferketten zu steigern.
  • Multimodale Netze stärken: Der Ausbau der transeuropäischen Netze muss im Einklang mit den Anforderungen aller Verkehrsträger vorangetrieben werden.

Appell an die neue Bundesregierung
„Die Logistik ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreich. Unsere Forderungen sind klar: Wir brauchen zukunftssichere Rahmenbedingungen, die nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die ökologische Transformation und die Attraktivität Österreichs als Logistikstandort gewährleisten“, erklärt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.


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