Die Nettoumsatzerlöse für das Jahr beliefen sich auf 312,8 Millionen Euro und lagen damit auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2022. Die Umsatzerlöse aus dem verstärkten Container- und Autoumschlag, dem Stuffing und Stripping von Containern, zusätzlichen Dienstleistungen und höheren Preisen stiegen um 20 Millionen Euro, während die Lagererlöse aufgrund der Normalisierung des globalen Logistikmarktes und der kürzeren Verweildauer der Waren in den Lagern um 21 Millionen Euro zurückgingen.
EBIT – EBITDA – Nettogewinn
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im Jahr 2023 auf 60,9 Millionen Euro und lag damit 76 Prozent über dem Plan, was auf einen höheren Nettoumsatz und niedrigere Material-, Arbeits- und Abschreibungskosten zurückzuführen ist. Dennoch war das EBIT niedriger als 2022, vor allem aufgrund geringerer Lagereinnahmen und um 23,3 Millionen Euro höherer Betriebskosten aufgrund von Inflationsdruck, zusätzlichen Einstellungen und Veränderungen in der Geschäftsstruktur. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für 2023 war mit 93,7 Millionen Euro ebenfalls 37 Prozent höher als vorausgesehen.
Der Nettogewinn der Gruppe für 2023 erreichte 56,4 Millionen Euro und übertraf damit das Ziel um 75 Prozent. Die unerwartete Überperformance des Nettoergebnisses ist auch auf ein positives Ergebnis aus der Finanzierung in Höhe von 4,7 Millionen Euro zurückzuführen, mit einem Wachstumsindex von 151 gegenüber 2022. Das erzielte Nettoergebnis erreichte nicht das Niveau von 2022, das in Anbetracht des Rückgangs der Lagereinnahmen prognostiziert war.
Rekordumschlag in verschiedenen Warensegmenten
Im Jahr 2023 hat der Hafen Koper in beiden strategischen Warengruppen – Container und Autos – sowie im Passagier-, Kühl- und im Flüssigladeterminal Rekordumschlagsmengen erzielt. Im Containersegment wurden im Jahr 2023 1.066.093 TEU umgeschlagen, fünf Prozent mehr als 2022. Im Autosegment wurden im Jahr 2023 916.728 Autos umgeschlagen, 14 Prozent mehr als 2022. Damit konnte der Hafen sein Position festigen und seine Vorrangstellung unter den Häfen der Nordadria (Container) und des Mittelmeers (Pkw) bestätigen. Im Passagierterminal wurden im Jahr 2023 120.553 Passagiere abgefertigt, was die hohen Zahlen von 2019 noch einmal übertrifft, als der Hafen 115.581 Passagiere verzeichnen konnte.
Im vergangenen Jahr hat Koper 1.642 Schiffe, 20.609 Züge und 422.811 Lkw (sechs Prozent mehr als im Vorjahr) empfangen. Das Verhältnis zwischen Straße und Schiene beim Gesamtumschlag lag mit 52 Prozent knapp zugunsten der Schiene.
Geopolitische Spannungen erhöhen Unsicherheit
Die Situation in den Logistik- und Lieferketten hat sich durch den Beginn der Angriffe auf das Rote Meer weiter verschärft, wovon alle Akteure der Logistik betroffen sind, einschließlich der Endabnehmer von Gütern in der industriellen Produktion, die auf den Überseetransport durch den Suezkanal angewiesen sind. Die Umleitung von Schiffen um Afrika herum hat die Transitzeiten um durchschnittlich 10 bis 14 Tage verlängert, was bedeutet, dass die meisten Schiffsdienste aus dem Fernen Osten mit Verspätung in Koper ankommen. Die längeren Transitzeiten wirken sich auch indirekt auf Schiffe aus, die Fracht über Drehkreuze im Mittelmeer transportieren. Im Dezember 2023 wurden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Betrieb festgestellt, aber aufgrund der oben erwähnten ungleichmäßigen Verteilung der Ladungsankünfte werden sich Verzögerungen bei der Ankunft von Schiffen und Ladung auf die Realisierung der monatlichen Umschlagpläne in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 auswirken.
Ausblick 2024
Im Jahr 2023 investierte die Gruppe 41,5 Millionen Euro und schloss mehrere wichtige Projekte ab wie den Ausbau des Autolagerbereichs in der so genannten Kassette 5A, den Bau neuer Andockstellen für Kühlcontainer, den Bau eines neuen externen Lkw-Terminals an der Sermin-Einfahrt und die Modernisierung der Feuerlösch- und Stromversorgungssysteme des Hafens. Der Investitionsambitionen des Hafens setzen sich auch in diesem Jahr fort. Der Bau des 12. Stückgut-Liegeplatzes ist im Gange, das öffentliche Ausschreibungsverfahren für das automatische Lager 54 für Stahlprodukte ist auf Kurs und die Unterlagen und Genehmigungen für die Erweiterung des nördlichen Teils von Pier I und die Entwicklung des Container-Terminal-Bereichs sind in Vorbereitung.
„Im Jahr 2024 setzen wir die Umsetzung der großen Projekte fort, die in unserem kürzlich verabschiedeten Strategischen Geschäftsplan bis 2028 festgelegt wurden, darunter die Erweiterung des Containerterminals am Pier I, welche die Kapazität auf 1,75 Millionen TEU pro Jahr erhöhen wird. Mehrere Investitionen im Zusammenhang mit der digitalen und klimatischen Transformation und der Energieautarkie wie die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Lagerhallen sind bereits im Gange“, sagte Nevenka Kržan, Vorstandsvorsitzende des Hafens von Koper, bei der Präsentation der Finanzergebnisse.