Für Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH, war die Fruit Logistica 2016 mit erstmalig 70.000 Fachbesuchern ein besonderen Meilenstein: „Wir freuen uns nicht nur über einen neuen Besucherrekord, sondern vor allem über die hohe Intensität des geschäftlichen und fachlichen Austausches. Die Internationalität war auf dieser Veranstaltung auf einzigartige Weise spürbar.“ Der Anteil von Fachbesuchern aus dem Ausland betrug 82 Prozent. Von den über 70.000 Fachbesuchern kamen knapp zwei Drittel aus der EU, neun Prozent aus anderen europäischen Ländern, zwölf Prozent aus Nord-, Süd,- und Mittelamerika.
Schwerpunkt Frische-Logistik
In der Halle B der Fachmesse startete in diesem Jahr zum ersten Mal die Veranstaltungsreihe „Logistics Hub“, in der zehn aktuelle Themen aus der Logistik-Kette präsentiert und diskutiert wurden. Die wachsende Bedeutung des Themas Logistik wurde laut Messeleitung durch die gut besuchten Foren und das positive Feedback der Fachbesucher unterstrichen. Produzenten, Exporteure und Händler erhielten im Logistics Hub Informationen, die ihnen helfen sollen, die richtige logistische Entscheidung für den Transport ihrer Ware zu treffen.
Dabei ging es nicht nur um klassische Themen wie strategische Investitionen in Kühlketten, sondern zum Beispiel auch um den aufstrebenden Online-Handel mit Frischeproduktten. Wenn der traditionelle Einzelhandel gleichzeitig mehrere Lieferketten benötigt, ergeben sich daraus auch weitreichende Konsequenzen für den Logistiksektor wie der Wegfall von Vertriebszentren, Direktlieferungen ohne Einbeziehung des Einzelhandels oder auch eine Optimierung des Transportes per Schiff. Schließlich erwarten die Verbraucher zunehmend, dass Güter des täglichen Bedarfs und andere Waren per Mausklick ins Haus geliefert werden.
Partnerland Ägypten
Partnerland war heuer Ägypten, das kontinuierlich in den Agrarsektor investiert. In der Saison 2014/2015 exportierten ägyptische Unternehmen 743.000 Tonnen in die Europäische Union. Die Gesamtexporte im selben Zeitraum beliefen sich auf 3,53 Millionen Tonnen. Damit werden 21 Prozent der ägyptischen Agrarproduktion in die EU exportiert. In den vergangenen zehn Jahren erhöhte Ägypten die Ausfuhr von Agrargütern um 226 Prozent.
Nach aktuell veröffentlichten Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI), Bonn, wurden weltweit im Jahr 2015 circa 1,05 Milliarden Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und etwa 830 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obstproduktion als auch die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. In den grenzüberschreitenden Handel gingen als Frischware knapp neun Prozent der weltweiten Obstproduktion und knapp vier Prozent der weltweiten Gemüseproduktion.