„Wir bringen unseren batterieelektrischen Truck nach den erfolgreichen Wintertests nun auf die Straßen Bayerns. Bereits Mitte dieses Jahrzehnts wird es hierzulande wirtschaftlicher sein, E-Lkw zu fahren, als Trucks mit Verbrenner-Motoren. Unseren schweren E-Lkw bringen wir also genau zur richtigen Zeit, wenn mit einer anziehenden Nachfrage der Transporteure zu rechnen ist“, konkretisierte der Vorstandsvorsitzende von MAN Truck & Bus, Alexander Vlaskamp, das große Marktpotenzial für batterieelektrischen Lkw, betonte aber zugleich mit Blick auf die öffentliche E-Infrastruktur: „Dafür brauchen wir in Europa dringend mindestens 50.000 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte – sowohl in den Depots unserer Kunden als auch entlang der wichtigsten Fernverkehrsrouten.“
HoLa bringt Schnelladepunkte
MAN betreibt als Teil der TRATON GROUP im Joint-Venture mit weiteren Partnern bereits selbst aktiv den Aufbau von zumindest 1.700 Hochleistungs-Ladepunkten entlang von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs in Europa. Auch am Projekt „HoLa – Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ sind die Münchner beteiligt: Entlang der Autobahn A2 zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet sollen dabei Schnelladepunkte entstehen, an denen batterieelektrische Langstrecken-Lkw innerhalb der gesetzlichen Pausenzeiten von 45 Minuten aufgeladen werden können.
Der Elektro-Löwe besitzt die Fernverkehrs-Power
Für das dafür benötigte und voraussichtlich ab 2025 verfügbare Laden im Megawattbereich ist der neue MAN eTruck technisch bereits vorbereitet. Fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800, später sogar bis zu 1.000 Kilometer werden so mit dem Elektro-Löwen möglich. Aber auch den Großteil der weiteren typischen Transportaufgaben heutiger Lkw wird der neue MAN eTruck damit problemlos abdecken, wie z.B. die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die Abholung von Milch beim Biobauern mit dem elektrischen Lebensmitteltankzug.
40.000 Stromer ab 2030
Die Produktion des neuen MAN Elektro-Lkw startet ab 2024 im Stammwerk in München, wo er künftig mit herkömmlichen Diesel-Lkw auf einem Band gefertigt wird. Diese Mischproduktion ermöglicht es, sowohl die in den nächsten Jahren steigende Nachfrage nach Elektro-Lkw flexibel zu bedienen und dennoch so lange wie nötig Diesel-Lkw im Programm zu behalten. Während 2025 geplant 2.500 Elektro-Lkw vom Münchner Band laufen, sollen 2030 bereits 40.000 schwere Stromer mit Löwe im Kühlergrill neu in Europa zugelassen werden – rund die Hälfte der jährlichen Gesamtproduktion von MAN. Die Batterien dafür wird MAN in seinem Werk in Nürnberg selbst fertigen. Hier wird mit einer Produktionskapazität von rund 100.000 Batterien im Jahr 2030 geplant.