Toll Collect, der deutsche Mautbetreiber, hat seit dem Start der Lkw-Mautpflicht in Deutschland am 1. Januar 2005 für den Bund insgesamt mehr als 44 Milliarden Euro eingenommen. Im vergangenen Jahr stiegen die abgerechneten Kilometer von 28 Mrd. Kilometer auf knapp 30 Mrd. Kilometer an. Zu dem Anstieg trugen einerseits die Ausweitung der Mautpflicht auf weitere 1.100 Kilometer Bundesstraßen und die Absenkung der Gebührenpflicht auf Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (zGG) bei.
Andererseits ist der Zuwachs auch ein Ausdruck für die gute konjunkturelle Situation im vergangenen Jahr. Bedingt durch die Mautausweitung haben sich 2015 rund 30.500 neue Firmen bei Toll Collect mit annährend 300.000 Fahrzeugen registrieren lassen. Darunter waren sowohl Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht als auch Lkw ab 12 Tonnen. Von den 300.000 Fahrzeugen, die neu registriert wurden, kommen rund die Hälfte aus Deutschland.
Neben den beiden Projekten zur Ausweitung der Lkw-Maut wurden 2015 die Tarife geändert. Und das gleich zwei Mal: Im Januar 2015 wurde zum einen ein gesonderter Tarif für die Euro-6-Fahrzeuge eingeführt, zum anderen setzen sich seit diesem Zeitpunkt die Mauttarife aus zwei Mautteilsätzen zusammen - einen für die Infrastrukturabgabe und einen für die Kosten der Luftverschmutzung, die die Lkw verursachen. Letzterer ist von der Schadstoffklasse abhängig. Für Lkw der Schadstoffklasse Euro 6 werden keine Kosten für die Verursachung von Luftverschmutzung berechnet. Die zweite Tarifanpassung wurde im Oktober 2015 planmäßig umgesetzt: Hierbei ging es um die Erweiterung der Achsklassen von ursprünglich zwei auf vier.
Laut Toll Collect ist der Betrieb des Mautsystems seit 2005 kontinuierlich kostengünstiger geworden. Dank fortlaufender Optimierungen des Systems sanken die Betreiberkosten von rund 19 Prozent 2004/2005 auf durchschnittlich 12 Prozent in den letzten Jahren.