Der belgische Hafen Antwerpen hat die südlichen Niederlande im Auge seiner Hinterlandoffensive. Im vergangenen Jahr hat der Hafenbetrieb eine strategische Hinterlandanalyse durchgeführt, um die suboptimale intermodale Präsenz des Antwerpener Hafens zu stärken.
Externe Parteien hatten die Möglichkeit, über einen offenen Projektaufruf an die umfangreiche Hafengemeinschaft neue oder verbesserte Bahn- und/oder Binnenschifffahrtsverbindungen vorzuschlagen, um den Antwerpener Hafen besser an das Netzwerk der Inlandterminals in den südöstlichen Niederlanden anzuschließen. Die Hafenverantwortlichen haben die Wünsche der Verlader aufgenommen und setzen jetzt konkrete Schritte.
Zwei Projekte wurden ausgewählt
Aus den eingegangenen Vorschlägen wurden zwei Projekte ausgewählt: Danser Group in Zusammenarbeit mit BCTN und Oosterhout Container Terminal in Zusammenarbeit mit seinen Partnern Brabant Intermodal, Markiezaat Container Terminal und Pro-log. Beide Projekte sind Mitte Mai dieses Jahres angelaufen.
Der neue Binnenschifffahrtsdienst der Danser Group/BCTN fährt von der Drehscheibe Nijmegen aus sechsmal pro Woche nach Antwerpen.
Von diesem Knotenpunkt aus werden hochfrequente Verbindungen nach Venlo und Venray (sechsmal pro Woche mittels Binnenschifffahrt) und die Region Hengelo (fünfmal pro Woche über die Straße) eingerichtet. "Auf diese Weise wird täglich eine Verbindung zwischen dem Antwerpener Hafen und den südlichen und östlichen Niederlanden geschaffen und über die Drehscheibe Nijmegen auch das deutsche, französische und Schweizer Hinterland optimal erschlossen", verlautet es seitens des Hafens.
Der neue Containerbinnenschifffahrtsdienst von Oosterhout Container Terminal fährt in einer ersten Phase sechsmal wöchentlich vom Knotenpunkt Oosterhout aus mit einem Stopp am Markiezaat Container Terminal (Bergen-op-Zoom) nach Antwerpen. Von der Drehscheibe in Oosterhout aus werden hochfrequente Binnenschifffahrtsverbindungen zu den Partnerterminals Tilburg, Waalwijk und Veghel eingerichtet. Der Bahnterminal in Eindhoven wird über die Straße eingebunden.
Durch die Bewilligung der beiden Projekte fördert der Hafenbetrieb eine maximale Abdeckung des Gebietes der südöstlichen Niederlande. Der Fahrdienst der Danser Group ist hauptsächlich auf die niederländischen Provinzen Limburg und Gelderland, das Projekt von Oosterhout Container Terminal hingegen auf die Terminals in der Provinz Nordbrabant ausgerichtet. Beide Vorschläge ergänzen sich im Bereich der Gebietsabgrenzung und bieten deshalb angesichts der hochfrequenten Verbindungen mit festen und transparenten Fahrplänen einen großen Mehrwert für die Nutzer des Antwerpener Hafens.