Der Start des Branchentreffens vom 1. bis 2. Februar 2023verlief schon einmal äußerst positiv, denn die beiden Gastgeber, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), können sich über eine Rekordteilnahme freuen: Mehr als 200 Teilnehmende aus beiden Branchen treffen sich zu einem spannenden und intensiven Austausch über die Zukunftsfragen des Schienengüterverkehrs.
Selbst ist Branche - für eine bessere Position am Markt
VDV-Vizepräsident Joachim Berends erklärte gleich zu Beginn: „Wenn wir der Zukunftsmarkt beim Gütertransport und in der Logistik sein wollen, dann müssen wir danach handeln. Wir müssen endlich konsequent die Themen anpacken, die wir als Branche selbst voranbringen können. Ich denke dabei vor allem an die weitere Standardisierung und Vereinfachung unserer Prozesse oder etwa an Verbesserungen bei den Kapazitäten, indem wir zum Beispiel Leerfahrten weitgehend vermeiden. Es gibt vieles, was die Branche selbst tun kann, um sich im Markt eine stärkere Position zu erarbeiten.“
Die Politik ist auf den Förderzug aufgesprungen …
Carsten Knauer, Leiter Sektion Logistik/Referent Fachgruppen des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), ergänzt, dass auch seitens der Politik entscheidende Maßnahmen angestoßen wurden, die die Rolle des Schienengüterverkehrs weiter stärken wird: „Wir begrüßen die Ziele und Maßnahmen des Bundesprogramms ‚Zukunft Schienengüterverkehr‘ und die damit verbundene Förderung der Erprobung und Markteinführung von Innovationen im SGV. Es bietet die Basis für eine anteilige Förderung von Projekten in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Fahrzeugtechnik. Damit wird die Stellung der Schiene gegenüber den anderen konkurrierenden Verkehrsträgern deutlich gestärkt.“
… aber bremst diesen selbst schon wieder ein
Auch Joachim Berends sieht die positive Entwicklung bei den politischen Themen, weist jedoch auch auf daraufhin, dass es in diesem Bereich ebenfalls noch viel zu tun gibt, um den Schienengüterverkehr im Wettbewerb zu stärken und das Wachstumsziel von 25 Prozent Marktanteil zu erreichen: „Wir benötigen weiterhin auch politische Unterstützung. Das gilt bei der Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen im Vergleich zur Straße und beim Thema Finanzierung. Die Beschleunigung beim Planen und Bauen steht dabei nach wie vor ganz oben auf der Agenda. Wir hatten einen guten Prozess mit allen Beteiligten beim Beschleunigungsprogramm Schiene. Dieser ist jetzt ins Stocken geraten, weil sich die Bundesregierung bei der Prioritätensetzung im Gesetz nicht einig ist. Das ist nicht gut, denn wir brauchen das Beschleunigungsgesetz jetzt sehr zeitnah, um das Eisenbahnnetz zu ertüchtigen und auszubauen. Bei der Finanzierung liegt ebenfalls eine Reihe von Fördermaßnahmen auf dem Tisch des Bundes, die umgesetzt werden müssen. Zuallererst die Richtlinie zur Förderung des Einzelwagenverkehrs.“