Im Rail Tec Arsenal (RTA), besser bekannt als Wiener Klima Wind Kanal steigen die Temperaturen bis zu 60 Grad Plus oder fallen sie bis zu 45 Grad unter Null. Unter diesen Extrembedingungen werden dort nicht nur Schienenfahrzeuge, Busse, Pkw oder Lkw getestet, sondern jetzt auch Komponenten für die Luftfahrtindustrie.
Das RTA hat in 1,1 Mio. Euro in ein sogenanntes Icing-Rig investiert, mit dem Wolken und Eis simuliert werden und dessen Auswirkungen auf Triebwerke, Rotoren, Tragflügel oder Sensoren für Flugzeuge oder Helikopter unter Realbedingungen getestet werden können. Diese Vereisungseinrichtung wurde jetzt der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei gab sich RTA-Geschäftsführer Gabriel Haller zuversichtlich, mit dieser Anlage die weltweite Luftfahrtindustrie ansprechen zu können.
Immerhin ist das Icing Rig die Versuchseinrichtung die erste dieser Art weltweit. Hier lassen sich Triebwerke bis zu 1.800 PS unter Volllast testen. Das ist ganz wichtig, weil die Eisbildung einen starken Einfluss auf die Leistung des Triebwerks hat und daher nur im Betrieb realistische Aussagen getroffen werden können, wie Haller betont. Die Idee zu dieser Anlage kam von einem namhaften Hubschrauber-Hersteller, der für die Testung seiner Rotoren eine derartige Vereisungsanlage gesucht und jetzt im RTA gefunden hat.
Im Icing-Rig können nicht nur Stratus- und Cumulus-Wolken simuliert werden, sondern auch unterschiedliche Vereisungszeiten. Das RTA nimmt auch an Forschungsprojekten für die Luftfahrt teil und sieht die Weltpremiere für das Icing-Rig als einen guten Einstieg in den Luftfahrtbranche, wo es auf Sicherheit ganz besonders ankommt und ein Klimakompetenzzentrum wie der Wiener Klima Wind Kanal seine Expertise weltweit vermarkten kann.