Rhenus und Kazakhstan Temir Zholy haben eine Absichtserklärung ratifiziert, um gemeinsame Wege bei der Entwicklung von Umschlaganlagen in den kaspischen Häfen zu erkunden. Damit wollen beide Unternehmen zur Stärkung der südlich von Russland verlaufenden Transportroute zwischen Europa und China, dem sogenannten Mittleren Korridor, beitragen. Dieser führt von Rumänien, Bulgarien und der Türkei über Georgien, Aserbaidschan und Kasachstan bis nach China. Unterzeichnet wurde das Memorandum am 20. Juni 2023 in Astana im Beisein des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der sich anlässlich eines offiziellen Staatsbesuches in Kasachstan aufhielt, und des Präsidenten der Republik Kasachstan Kassym-Schomart Tokajew.
Im Mittelpunkt des Interesses: die transkaspische Route
Gegenstand der Zusammenarbeit ist die Projektierung von Containerterminals im kaspischen Meeresraum sowie der Kapazitätsausbau zur Steigerung des Frachtverkehrs auf der transkaspischen Route. Weitere Ansatzpunkte sind die Planung eines Container-Hubs im Hafen von Aktau und die Unterstützung bei der Gewinnung von Transitfracht.
„Der Mittlere Korridor ist nicht nur eine Transitroute, es ist der Zugang zu einem Markt von über 90 Millionen Verbrauchern. Rhenus ist seit fast 30 Jahren in Zentralasien vertreten. In dieser Region konzentrieren wir uns auf die Stabilität und Kapazität der Lieferketten sowie den Aufbau und Betrieb leistungsstarker Containerterminals und Schiffsverbindungen auf dem Kaspischen Meer. Daher planen wir langfristig in die entsprechenden Umschlagkapazitäten auf dem Mittleren Korridor zu investieren“, erklärt Tobias Bartz, Vorstandsvorsitzender der Rhenus Gruppe.
Wachstum erwartet
Heinrich Kerstgens, Leiter des Projektes und Beauftragter des Vorstandes der Rhenus Gruppe, ergänzt: „Wir erwarten ein starkes Wachstum der zentralasiatischen und kaukasischen Volkswirtschaften sowie eine Zunahme containerisierter Warenströme. Die Häfen Aktau und Kuryk sind wichtige Knotenpunkte auf dem Mittleren Korridor, um die Verkehre zwischen Asien und Europa über den südlichen Kaukasus und das Schwarze Meer oder die Türkei zu verbinden. Zusammen mit Kazakhstan Temir Zholy könnten wir zur Entwicklung des Mittleren Korridors beitragen und ihn an bestehende Netze in Europa anbinden, so dass diese Route die Anforderungen unserer Kunden optimal erfüllt.“