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Rechtzeitig auf den Zug aufspringen

Foto: WKW / Florian Wieser
Es braucht Investitionen in die Straßen- und die Schieneninfrastruktur sowie gezielte Förderungen für KMU, um das Klima zu schützen, den Fahrermangel zu bekämpfen und den Intermodalen Güterverkehr zu forcieren - erklärt Davor Sertic, Spartenobmann Transport und Verkehr bei der WK Wien.
Foto: WKW / Florian Wieser

Der Intermodale Güterverkehr ist der Weg, um die Klimaziele zu erreichen. Aber: „KMU bleiben derzeit noch auf der Strecke“, kritisiert Davor Sertic, Spartenobmann Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien.

„Ein Güterzug kann bis zu 45 Lkw ersetzen. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir viele Probleme zugleich lösen“, so Davor Sertic. Das optimierte Zusammenspiel der unterschiedlichen Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser ist emissionsärmer und hilft gegen den akuten Fachkräftemangel. Für eine erfolgreiche Umsetzung braucht es Förderungen für KMU und einen Infrastrukturausbau. 

Investitionen zahlen sich doppelt aus
Das große derzeit noch vorherrschende Problem beim Einsatz des intermodalen Güterverkehrs, sind schlichtweg die Kosten. „99 Prozent der Betriebe können aufgrund kleiner Beförderungsmengen nicht kostendeckend auf der Schiene transportieren. Will die Politik mehr Wirtschaftsverkehr auf die Schiene bringen, braucht es hier eine vernünftige Unterstützung für KMU“, so Sertic.
Ein finanzierbarer Intermodaler Verkehr hilft, die Klimaziele zu erreichen und dem Lkw-Fahrermangel entgegenzuwirken. „Dass lange Strecken mit dem Zug emissionsärmer zurückzulegen sind, liegt auf der Hand. Den großen Vorteil bieten dann auch die kürzeren Umläufe von der Spedition zum Güterterminal – im Idealfall emissionsfrei. Statt Fahrten quer durch Europa, geht es für die Fahrer dann von Korneuburg nach Inzersdorf. Und am Abend sind sie wieder zuhause bei der Familie“, erklärt der WK-Spartenobmann.

Schiene UND Straße müssen ausgebaut werden
Künftig sollen Waren verstärkt mittels Schiene und Wasser in die Metropolregion Wien kommen und anschließend über die Straße feinverteilt werden. Gerade für die regionale Kleinverteilung ist ein Infrastrukturausbau deshalb nötig. „Wien wächst ständig. Wir werden nicht zu jedem Supermarkt oder Blumenladen Gleise legen können. Wenn wir künftig emissionsfrei fahren wollen, brauchen wir dafür auch Straßen. Umso wichtiger ist es, dass der Wiener Autobahnring geschlossen und der Weg für den Lobautunnel freigemacht wird“, betont Sertic.

Zugleich muss aber auch die Schieneninfrastruktur deutlich ausgebaut werden. In einer Umfrage der WK Wien unter Unternehmen wünschte sich die Hälfte mehr Güterterminals, um flexibler zu sein. „Einerseits muss in Österreich das Netz an Güterterminals engmaschiger werden, andererseits benötigt es auch eine europaweite Initiative, um vor allem den Export nachhaltiger zu gestalten.“

 


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