„Mit dem Einsatz der zwei E-Lkw sind wir in der Transportlogistik erstmals elektrisch unterwegs. Durch den Einsatz der neuen E-Lkw und mit Grünstrom können wir zwei Dieselfahrzeuge ersetzen und so rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Damit machen wir einen ersten Schritt in die Zukunft der Transportlogistik, bleiben aber gleichzeitig technologieoffen, was etwa den Einsatz von grünem Wasserstoff oder E-Fuels auf längeren Strecken betrifft“, erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
Optimal für den Pendelverkehr
Verglichen mit den Anforderungen der Post im Langstreckenverkehr von mehreren 100 Kilometern am Stück sind Reichweite und Zuladung der verfügbaren Lkw noch sehr begrenzt. Im Vorfeld wurden daher Fahrzeughersteller befragt und Tourenprofile auf unterschiedlichen Strecken simuliert, um einen sinnvollen Einsatz dieser neuen Technologie zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem „Council für nachhaltige Logistik“ wurde auch ein einmonatiger Praxistest eines E-Lkw durchgeführt und schließlich der Pendelverkehr zwischen Logistikzentrum und Flughafen als optimale Einsatzmöglichkeit für E-Lkw bei der Post gefunden.
300 km Reichweite – in 2,5 Stunden wieder voll aufgeladen
Aus einer Ausschreibung ging Volvo mit dem FM Electric als Sieger hervor. Die von der Post verwendete Konfiguration setzt auf ein 6x2-Fahrgestell mit Kofferaufbau und Ladebordwand. Die Batteriekapazität von 540 Kilowattstunden (kWh) ermöglicht eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern, mit Hilfe des Hypercharger von Alpitronic kann die Batterie in zweieinhalb Stunden vollständig aufgeladen werden. Angetrieben wird der Volvo FM Electric von drei Elektromotoren mit I-Shift-Getriebe, die eine Dauerleistung von bis zu 490 Kilowatt (kW) und ein Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ermöglichen.
ENIN macht‘s möglich
Die Gesamtinvestitionskosten für die beiden E-Lkw inklusive Ladeinfrastruktur belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Gefördert wurde die Anschaffung mit Mitteln des Förderprogramms „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN)“ der Europäischen Union, des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).